220 Kleinere Schriften XIX 1) Mächtiger ist nicht
besser! 2) Angst, Schande Würde 3) Die Geschichte der Entwicklung der
menschlichen Persönlichkeit! 4) Dies Wasser ist still, aber 5) Ihr
Spießbürger! Ich bedanke 6) Soll jemandem zu verstehen gegeben werden, dass …
7) Es ist acht Uhr, Winter und sehr kalt.
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1) Mächtiger ist nicht
besser!
2) Angst, Schande Würde
3) Die Geschichte der
Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit!
4) Dies Wasser ist still,
aber …
5) Ihr Spießbürger! Ich
bedanke …..
6) Soll jemandem zu verstehen
gegeben werden, dass …
7) Es ist acht Uhr, Winter
und sehr kalt.
1) Mächtiger ist nicht
besser!
Die Grenze zwischen diesen
beiden ist schwimmend. Jeder, der stärker, größer, mächtiger, reicher,
klüger, besser positioniert, gebildeter, schöner, gefühlsmäßig oder seelisch
überlegen ist, steht früher oder später vor einer Situation, in der er seine
Vorteile ausnützen wird. Die Erkenntnis, dass Großartigkeit erst dann kommt,
wenn man sich neben den Kleinen stellt, ist ein langer und schwieriger Lernprozess.
Das Gefühl der Macht ist ein Trunkgefühl, vor dem keiner gefeit/ bewahrt ist.
Und welcher Kleinere kann
der Versuchung widerstehen, sich dem Größeren anzuschließen, um auch
wenigstens einmal von dem Schwindelgefühl der Trunkenheit der Macht zu kosten?
2) Angst zu haben ist keine
Schande! Aber eines darfst du nie verlieren: deine Würde!
3) Die Geschichte der
Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit!
Die Ägypter waren in
verschiedenen Wissenschaften sehr fortgeschritten, Medizin, Architektur, Sternkunde.
Und doch hatten die meisten eigentlich kein Bewusstsein ihrer selbst. Starb
der Pharao, so war auch für das Volk die Welt zu Ende. Sie lebten sozusagen
für ihren göttlichen Herrscher. Wie ein Kind, das erst langsam im Alter von
drei bis vier Jahren lernt, dass es selbst und seine Mutter zwei verschiedene
Personen sind. Sie standen also auf der Stufe eines zwei- bis dreijährigen
Kindes.
Dass der Europäer ganze
Völker in Asien, Afrika und Amerika unterdrücken konnte, lag meist nicht nur
an der Überlegenheit seiner Waffen und technischen Hilfsmittel, sondern auch
daran, dass sehr viele dieser Völker sich von selbst unterwarfen, weil sie
die Weißen für Götter hielten. Meistens mussten die Sklavenhändler ihre
gerade für ein paar Glasperlen gekauften Schwarzen gar nicht fesseln oder
ketten. Sehr viele waren schon früher von einem König an den anderen verkauft
worden und es schien ihnen ganz normal, dass der Weiße sie nun auf ein Schiff
verfrachtete und dann an einen anderen Weißen weitergab. Auf den Großplantagen
gab es hunderte von Sklaven und nur eine Handvoll Aufseher. Die letzteren
hätten gegen eine solche Masse nicht die geringste Chance gehabt.
Marquis de Sades Bücher sind
eigentlich nur für ihre Sexorgien bekannt. Würde ein bisschen genauer nachgelesen,
könnten noch viel wichtigere Dinge auffallen. Er schreibt zum Beispiel: Ein
Mitglied einer höhergestellten Gesellschaftsschicht, würde nie einen Diener
oder Bauern um Verzeihung bitten, weil jener das einfach nicht verstehen
würde.
Saint Just musste nach der
französischen Revolution seine Zeitgenossen davon überzeugen, dass der König
nicht unantastbar ist und genauso für seine Verbrechen bestraft werden kann,
wie jeder andere, normale Bürger.
Auch heute gibt es noch sehr
viele, die ihren Kopf nicht anstrengen wollen, also nicht genügend
Selbstwertgefühl haben und lieber Befehle ausführen. Dies ermöglicht
autoritäre Systeme. Religionen spielen die gleiche Rolle, dem Menschen zu
sagen, er müsse sich unterordnen.
Persönlichkeit ist eine der
Grundvoraussetzungen für Demokratie.
Die Frage ist nur, woher
Persönlichkeit kommt. Durch Erziehung? Durch die Möglichkeit?
4) Dies Wasser ist still,
aber sehr tief und dazu noch stockdunkel!
5) Ihr Spießbürger! Ich
bedanke mich bei euch, mir die Möglichkeit verweigert zu haben, genauso zu
werden, wie ihr selbst!
6) Soll jemandem zu
verstehen gegeben werden, dass seine Tat sogenannt unmoralisch ist, wird er
aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Aber was ist zu tun, wenn
jemand Neofaschist ist. Du kannst ihn nicht ausschließen, weil es zu viele
sind und du am Ende allein dastehst.
Neofaschismus ist eine Art
von Morallosigkeit.
7) Es ist acht Uhr, Winter
und sehr kalt. Sekretärinnen und weibliche Büroangestellte eilen zum
Arbeitsplatz. Sie sind oben doppelt so stark, wie an warmen Tagen. Nur die
Beine sind schlank geblieben, kaum verborgen und laufen schnell, in der
Hoffnung bei Bewegung weniger zu frieren.
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Tuesday, 28 November 2017
Saturday, 4 November 2017
219 Kleinere Schriften XVIII 1) Die Zukunft 2) Drogen und die
Scheinheiligen der Tugend 3) Heilig bis zum Ende!
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1) Die Zukunft
2) Drogen und die
Scheinheiligen der Tugend
3) Heilig bis zum Ende!
1) Die Zukunft
Maschinen verdrängen
den Menschen vom Arbeitsplatz. Worin
liegt unsere Zukunft? Natürlich in den Kindern! Wir müssten uns ganz einfach
mehr mit ihnen beschäftigen. Wir hätten Zeit dazu. Jedes Kind bekommt am
Anfang einen Lehrer, später zwei, drei und vier. Fast alle Leute sind
Pädagogen, Lehrer. Nur aus jedem tausendsten, kreativsten, erfinderischsten
wird ein produzierender.
2) Drogen und die
Scheinheiligen der Tugend
Nach präsidentiellen Wahlen
in Frankreich gibt es Strafermäßigungen für alle, nur Vergewaltiger,
Pädophile, Mörder, Zuhälter und Verurteilte wegen Drogendelikten sind
ausgeschlossen.
In Deutschland kann ein im
Ausland wegen Drogendelikten und Völkermord verurteilter Deutscher nach
seiner Rückkehr ins Heimatland noch einmal vor Gericht gestellt werden, wenn
der Staatsanwalt die Ansicht vertritt, dass die im Ausland verhängte Strafe
zu geringfügig war.
Zwei alte Schulfreunde
treffen sich auf der Straße. Der eine hatte gerade seine Gefängnisstrafe
wegen eines Drogendeliktes abgesessen. Der andere fragt ihn: „Bist du denn
auch vor Schulen gestanden und hast kleinen Kindern Drogen angeboten?“
Nach dreißig Jahren
verfehlter Drogenpolitik und der Einsicht, dass das größte Drogenproblem in
Europa und Nordamerika der Alkohol ist, sehen sich diese Gesellschaften
gezwungen leichtere Drogen zu legalisieren, um zu verhindern, dass noch mehr
Jugendliche wegen Kleinigkeiten ins Gefängnis kommen und ihnen damit eine
normale Zukunft verbaut wird.
Die Südamerikaner bäumen
sich auf. Sie wollen nicht mehr akzeptieren, dass man ihre Völker mit Alkohol
vergiftet, während ihre dort ansässigen Betäubungsmittel als gefährliche
Drogen verboten werden.
3) Heilig bis zum Ende!
Der Hund bellte unter dem
Baum, auf den sich die Katze mit ihrer Beute gerettet hatte. Die Maus in
ihrem Maul bewegte sich noch rege, und das krallige Haustier hätte gerne noch
ein bisschen mit ihr gespielt, aber hier oben ging das leider nicht. Als der
Junge aus dem Haus kam, um zu sehen, warum der Hund lärmte, erblickte er den
Nachbarn, der gerade durch das Gartentor hereintrat, um beim Schlachten des
fetten Schweines zu helfen. „Wo ist dein Vater?“ fragte er. „Er ist schon im
Stall und wartet.“ Der Junge hasste diese Gelegenheiten, besonders wenn diese
Stümper das arme Tier nicht sofort mit dem ersten Stich in den Hals töten
konnten. Das verletzte Tier ließ dann keine Möglichkeit aus, seinen Henkern
doch zu entwischen. Manchmal dauerte es Stunden, es zu fangen und endlich zu
töten. Dabei schrie es fürchterlich: „Wui – wui – iii!“ Meist gelang es dann
dem Jungen, zum Fluss zu verschwinden, wofür er später immer kräftig versohlt
wurde, weil man doch jeder arbeitskräftigen Hand bedurfte. Großgeworden würde
er ganz sicherlich den bäuerlichen Familienhof verlassen.
Er war das älteste von zwei
Kindern. Aber im Allgemeinen erbten nur die ältesten Söhne und sein
Geschwister war zudem noch ein Mädchen. Ihr dagegen gefiel der ganze Betrieb.
Als Kleinkind hatte sie einmal einen ganzen Krug frisches Schweineblut in
sich hineingeschüttet und verlangte gar noch mehr. Der Junge nannte das
Blutrünstigkeit, dem Vater war das jedoch völlig nach seinem Geschmack. Stolz
blickte er auf seine Tochter und wünschte, dass doch sie der Sohn wäre. Die
Mutter bemerkte die Abscheu und Zurückgezogenheit ihres Sohnes und als er
vierzehn geworden war, überredete sie den unwilligen Vater, den Jungen zu den
Mönchen zu schicken, mit dem Spruch: „Man könnte hier auf dem Hof mit dem
sowieso nichts anfangen!“ Was für eine Erleichterung für den Jüngling! Er
hatte immer am Rockzipfel seiner Mutter gehangen, aber das weiche Mutterherz
konnte ihn nur selten vor der harten Vaterhand beschützen.
Das Leben im Internat des
Klosters empfand er als angenehm. Es gab keinen Hund, der eine Katze jagte,
keinen Metzger, der das Schwein schlachtete, nur eine friedliche Welt der
Zurückgezogenheit. Wenn er fleißig lernte, waren die Mönche sogar mit ihm
zufrieden. So legte er nach seinem sechzehnten Lebensjahr auch gerne den
Ordenseid ab und blieb einfach bei ihnen. Fleisch gab es selten und auch dann
sah er nur das Endergebnis in der Suppe, nicht das „Woher“ oder „Wie“. In den
wärmeren Jahreszeiten, wenn es an die Feldarbeit ging, blieben die
Schreibfertigsten und die Zöglinge reicher Adliger im Kloster, um
Schreibarbeit zu leisten. Die anderen mussten bei der Feldarbeit helfen.
Einmal im Frühling, als er nach
dem Mittagsmahl im Garten des Klosters saß und den Bienen bei der
Sammelarbeit zusah, erinnerte er sich plötzlich an seine Mutter. Bisher hatte
ihm von seiner Kindheit überhaupt nichts gefehlt. Doch nun, diese Blume, der
Geruch, die Frische. Nachdem das fleißige Insekt seine Arbeit an der Blüte
beendet hatte, pflückte er die Blume und nahm sie mit auf seine Zelle.
Täglich musste ein Stück des Stiels abgeschnitten werden, damit sie weiter
Wasser aufnehmen konnte. Irgendwann war auch dieser zu Ende und somit seine
Träumerei. Die Blume ließ den Kopf hängen und verwelkte. Es störte ihn nicht,
wenn die Pflanzen im Winter im Garten oder auf dem Feld kaputtgingen, weil
das zu Geburt, Leben und Sterben gehörte. Diese Blume war jedoch etwas
anderes. Er hatte sie gepflückt und somit ihr Leben verkürzt. Jedes Mal,
während er nun im Speisesaal saß, schien der Brei zu rufen: „Du Mörder!“ Er
löffelte nur noch die Soße heraus. Manchmal sah man ihn nun Sand essen,
Steine lutschen, Sonnenenergie sammeln oder tief Luft holen. Ging er in den
Garten, so passte er auf, keinen Grashalm umzuknicken.
Durch die dürftige
Ernährung, die er zu sich nahm, wurde er immer schwächer und konnte bald
nicht mehr aufstehen. Seine Klosterbrüder versuchten, ihn zu füttern, aber er
wollte außer Wasser nichts mehr zu sich nehmen. Zur Sterbestunde formten
seine Lippen ein zufriedenes Lächeln. Ein Heiliger bis zum Ende.
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218 Kleinere Schriften XVII / Demokratie und freie Marktwirtschaft als
Garantie für Wohlstand und Gleichberechtigung der Menschheit und jedes
Einzelnen????????
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Demokratie und freie Marktwirtschaft
als Garantie für Wohlstand und Gleichberechtigung der Menschheit und jedes
Einzelnen????????
Um diesem Thema auf den
Grund zu gehen, ist es ratsam, mit dem zwanzigsten Jahrhundert anzufangen, da
die parlamentarischen Einrichtungen in Frankreich, England oder den
Vereinigten Staaten des neunzehnten Jahrhunderts mit eingeschränkten
Wahlrechten für Arme, Frauen oder Farbige dem heutigen Verständnis von
Demokratie noch in keiner Weise entsprechen.
Das erste Gegenbeispiel für
wirtschaftlichen Aufschwung trotz totalitärer Staatseinrichtung, das sofort
ins Auge springt, ist das Japan der ersten Hälfte des zwanzigsten
Jahrhunderts. Jene Erscheinung lässt sich leicht erklären. 1) Der japanische
Kaiser und mit ihm die dortige, führende Klasse hielten die einfache
Bevölkerung wie Sklaven und leiteten
die Wirtschaft bewusst zu einer exportorientierten. 2) Die asiatischen Märkte
dieser Region lagen sowohl für die Europäer, als auch die U.S. Amerikaner
einfach zu weit entfernt. 3) Nach dem ersten Weltkrieg hatten sich auch die
meisten führenden Industrieländer auf Selbstversorgung eingestellt, um die
Abhängigkeit von anderen Ländern zu verringern, was es Japan erleichterte,
diese Lücke auszufüllen.
Als Lehrer hatte ich Ende
des zwanzigsten und Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts mehrmals die
Gelegenheit, Lernende aus Japan und Südkorea zu unterrichten. Es waren immer
nur Männer und wenn es einmal ein Paar war, saß die Frau immer im Hintergrund
und machte für ihren Mann Notizen, sprach aber nie ein Wort. Dies zeigt, wie
traditionell oder vielleicht besser gesagt, wie zurückgeblieben diese
Gesellschaften noch bis zum heutigen Tag sind, obwohl man durchaus meinen
sollte, dass hochindustrialisierte Länder, wie Japan, Südkorea, Taiwan
(Nationalchina) oder Singapur nicht nur über einen gehobenen Wohlstand, sondern
auch über eine fortschrittliche Gesellschaftsstruktur verfügen müssten.
Die U.S. Amerikaner hatten
mit dem Einstieg in den zweiten Weltkrieg gewartet, bis sich Deutsche,
Engländer, Franzosen und Japaner so sehr aufgerieben hatten, halfen auch noch
ein gutes Stück bei der totalen Zerstörung mit, dass sie (U.S.A.) nach den
Kampfhandlungen über die einzige, intakte Industrie und somit über
dreiundvierzig Prozent der Weltproduktion verfügten. Nun verteilten die
Nordamerikaner Konzessionen und Aufträge an die Länder, die für ihre
strategischen Pläne wichtig waren, vor allem um den kommunistischen Block zu
umzingeln. Weiterhin besetzten sie die drei größten Wasserstraßen,
Panama-Kanal, Golf von Somalia und Straße von Singapur, stationierten ihre
Kampfschiffe im Persischen Golf, und boten den arabischen Ölländern ihren
Schutz an, natürlich unter der Bedingung, das Öl nur noch in Dollar zu
verkaufen. Da der Ölverbrauch weltweit immer mehr stieg, konnten die U.S.A
immer wieder kostenlos Dollar herausgeben, weil der Weltmarkt Geldmittel
brauchte, um die Geschäfte abzuwickeln. Wer sich dagegen aufbäumte, wurde
bestraft (siehe Irak). Alle anderen Länder wurden arm gehalten. Wäre also zum
Beispiel Deutschland in Nordafrika gelegen, wäre es heute auch genauso arm
wie Marokko.
Es ist natürlich klar, dass
eine nordamerikanische Weltherrschaft weitaus besser ist, als eine russische
oder chinesische. Nur sollte man die U.S.A. nicht für selbstlose Engel
halten. Zuviel Blut klebt auch an ihren Händen.
Wirkliche Demokratie und
freie Marktwirtschaft hat es eigentlich nie gegeben, und die Aussichten
darauf sind auch in Zukunft nicht sehr rosig. Im Kleinen funktioniert der
freie Markt meist sehr gut, aber sobald die Interessen zu groß und wichtig
werden, entstehen Kartelle, oder der Staat oder verschiedene Länder bringen
diesen gewinnbringenden Markt unter ihre Kontrolle. Wir kaufen nicht, was wir
wollen, sondern was wir bekommen können.
Auf der einen Seite werden
natürlich große, finanzkräftige Firmen gebraucht, um kostspielige
Unternehmungen, wie Bohrtürme, Raketen für Satelliten und so weiter zu
ermöglichen. Die Frage ist nur, wo die Grenze zwischen Einmischung in den
freien Markt und die Notwendigkeit der Finanzierung von teuren Großprojekten
zu ziehen ist.
Wie geht es nun weiter? Der
Weltstaat?
Es gibt eine internationale
Raumstation die schon seit Jahren im Weltall um die Erde kreist. Bis zur
Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird der Mensch auf dem Mars leben
und dort eine eigenständige Kolonie aufbauen. Es wäre also ein Witz, sich auf
der Erde wie die Urmenschen in konventionellen Kriegen gegenseitig die Köpfe
einzuschlagen, während wir Menschen aller Nationen in den Weltraum schicken,
um dort zusammenzuarbeiten.
Ein Weltstaat wäre
wünschenswert, da dadurch die Gefahr größerer Kriege vermieden werden kann.
Aber so ein Superstaat birgt auch ein großes Risiko. Es ist ein Witz der Geschichte, dass ehrliche Leute, wie
zum Beispiel Edward Snowden, der es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren
konnte, unschuldige Bürger abhören zu müssen, aus den U.S.A. ins Russland
Putins flohen. In einem Weltstaat könnte man sich nirgendwo mehr verstecken,
und ich sehe momentan nicht das kleinste Anzeichen dafür, dass der Mensch
reif genug wäre, einer Weltdiktatur zu wiederstehen, oder sie gar zu
verhindern. Ein Großteil will sich ja gerade unterordnen, sehnt sich nach
einem Führer, der ihnen sagt, was sie zu denken und zu tun haben. Stellen wir
uns die Katastrophe vor, eine einzige Person hätte auf der ganzen Welt die
absolute Vollmacht. Der einfache Bewohner ruft nach Kontrolle des Internets,
als ob er nicht wüsste, dass neben wirtschaftlicher Unabhängigkeit des
Einzelnen, der Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit, der Gesetzgebung, der
Staatsgewalt der freie Fluss von Information, also freie Medien, die beste
Garantie für persönliche Freiheit sind.
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Monday, 16 October 2017
217 Kleinere Schriften XVI 1) Ja, ja! Jeder Meier zu seiner Zeit! 2) Der
gotische Dom = das Haus Gottes
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216 Kleinere Schriften XVI
1) Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
2) Der gotische Dom = das
Haus Gottes
1) Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
Wilhelm Meier gehörte zu
einer Einheit der Militärpolizei des kaiserlichen Heeres und es war seine
Aufgabe, Frontdeserteure zu stellen. Nun, Ende 1918 waren es so viele
geworden, dass man sie nicht mehr zuerst zum Militärgericht schickte, sondern
sofort, an Ort und Stelle hinrichtete. Und weil er sich für diese Arbeit als
besonders geeignet zeigte, hatte man ihn mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet.
Adolf Meier saß mit seiner
zehnköpfigen Familie, er, seine Frau und die sieben Kinder, am Mittagstisch.
Er hatte sich Hitlers Leitspruch angeschlossen und half nun das deutsche Volk
zu vermehren. Als Ingenieur gab es für ihn in der Munitionsfabrik viel
Arbeit, der Krieg musste vorbereitet werden, um die Schande von Versailles zu
revidieren, die Herrschaft des Judenvolkes zu brechen. Die Kulturzerstörer,
Slawen, Ungarn, Zigeuner sollten vom Erdboden vertilgt werden.
Richard Meier war Architekt.
Die Bauindustrie beschäftigte vor allem Türken, die angeblich mithalfen, das
deutsche Wirtschaftswunder zu schaffen. Aber seiner Meinung nach gab es mit
diesen Halbaffen mehr Probleme, als Vorankommen. Die Fußballweltmeisterschaft
hatte ihm endlich seinen deutschen Stolz wiedergegeben und der Welt gezeigt,
wozu der Deutsche wirklich fähig war. Was wollten da diese 68-iger Studenten!
Alles schwule, langhaarige Taugenichtse, die von richtiger Arbeit keine
Ahnung hatten!
Martin Meier, Biologielehrer
in einer Realschule, liebte die Natur und hatte sich deshalb in einem kleinen
Dorf, 30 km von der Stadt, ein Haus gebaut. Auf seinem Grundstück am Hang
hatte er Weinstöcke angelegt. Die Jugend von heute sollte lieber guten, deutschen
Wein trinken, anstatt sich mit Drogen aus exotischen Ländern kaputtzumachen!
Natürlich fuhr er jeden Tag mit seinem Dieselauto in die Stadt, zum
Gymnasium, und erklärte den Schülern, wie wichtig der Umweltschutz sei. Im
Schulgarten hatte er, als Klassenlehrer, mit den geeignetsten Jugendlichen
des Instituts ein Biotop angelegt.
Franz-Josef Meier arbeitete
in einer bayerischen Stadtverwaltung, Abteilung Einwanderer. Zuerst hatte man
da einen israelischen Staat in dieses Wespennest hineingepflanzt, das ergab
die erste Flüchtlingswelle von Palästinensern. Der Bush war in den Irak
einmarschiert und hatte keine Demokratie dorthin gebracht, sondern Chaos
geschaffen. Die Merkel überflutete nun das Land mit Mohammedanern, die die
christliche Kultur gefährdeten. Und wenn der Seehofer nicht so weich wäre,
würde es in Bayern keine Neonazi-Partei, Alternative für Deutschland, geben.
Man müsste da einfach hart durchgreifen, um diesen mittelalterlichen Moslems
zu zeigen, dass man in der modernen, fortschrittlichen Welt und besonders in
Europa die Würde der Frauen und Menschenrechte schützt.
Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
2) Der gotische Dom = das
Haus Gottes
Er ragt hoch in den Himmel,
damit ihn jeder auch im letzten Winkel des Landes sieht. In seinem Turm brüllen
die Glocken, die den Tagesablauf der gesamten Bevölkerung bestimmen sollen.
Der Eingang ist im Westen unter denselben Türmen, damit sich der
Gottesfürchtige neben diesen Riesen sofort recht klein vorkommt. Am anderen
Ende im Osten befindet sich die Sakristei, alles dort ist vergoldet und wenn
nach neun Uhr die Messe beginnt hat die Sonne genau den richtigen Winkel, um
die auf den harten, kalten Bänken Sitzenden zu blenden. Sie werden von dem
Schreier im schwarzen Gewand aufgefordert, in die Herrlichkeit Gottes zu
sehen. Wenn er seine moralischen Vorwürfe beendet hat, setzt plötzlich ein
höllisches Gedröhn von hinten ein, die Orgel. Es ist wie ein Sturm, der über
die Köpfe der Gepeinigten dahinbraust und sie zwingt, sich so klein wie
möglich zu machen. Nach einer Stunde nicht nur Gehirnwäsche, sondern auch
Durchschütteln ist der Arme für die ganze Woche, bis zum nächsten Sonntag
gebrochen. Aber diese Leute sind Masochisten und manche brauchen diese
seelischen Ohrfeigen sogar zwei oder dreimal in der Woche.
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Wednesday, 6 September 2017
216 Kleinere Schriften 1) Das Mittelalter 2) Der diplomierte, hochnäsige
Naturwissenschaftler 3) Csak beleheregeled magad! 4) Viele hassen … 5) Ein
Rätsel 6) Wären alle … 7) Einer der 68-iger Generation: „Die…
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Kleinere Schriften
1) Das Mittelalter
2) Der diplomierte, hochnäsige
Naturwissenschaftler
3) Csak beleheregeled magad!
4) Viele hassen …
5) Ein Rätsel
6) Wären alle …..
7) Einer der 68-iger
Generation: „Die ….
1) Das Mittelalter
Boethius war der letzte
große Schriftsteller des Lateinischen gewesen, bevor es in den tiefen Abgrund
der christlichen Hölle hinabging.
Die barbarischen Germanen
hatten Ostrom nicht behelligt. Nein, es war der christliche, byzantinische
Kaiser selbst, der fünfhundertachtundzwanzig die letzte Akademie in Athen
verbieten ließ und später die Bücherei in Alexandria vernachlässigte, so dass
die alten Schriften einfach Staub und Würmern zum Opfer fielen.
Der christliche Ungeist
hatte nun freien Lauf, das dunkelste aller Zeitalter seit dem Beginn der
Zivilisation in Europa einzuleiten – das Mittelalter.
Aus der Vielgötterei machte
man eine Dreifaltigkeit: nur drei Götter – der Vater, der Sohn und der
heilige Geist. Wahrscheinlich ging bei dieser Vereinfachung auch Vielfalt der
Sprache verloren. Das mittelalterliche Latein war einfach primitiv, weil man
fast die ganze klassische Grammatik herausließ. Vor allem aber mussten diese
Leute stinken wie die Schweine. Sie lebten nämlich nach dem Leitspruch: Wer
eine reine Seele hat, muss sich nicht waschen. Die meisten Bäder wurden
einfach geschlossen, weil man sie für unmoralisch hielt, auf diese Weise war der
damalige Christ eine bessere Art Flaggschiff für Flöhe und andere,
unangenehme Kleintiere.
Nur diese beiden
Darstellungen des Heiligsten (Jesus) betrachtend sticht einem der Unterschied
jener beiden Weltanschauungen sofort ins Auge. Der altgriechische ist ein
Edelmann von vornehmster Weise. Der christliche dagegen ein jämmerlicher,
ungekämmter, ungewaschener, stinkender Elendiger. Um so einen anzubeten, muss
sich einer schon in seiner eigenen Seele krank fühlen.
Und hätten jene damals die
technischen Möglichkeiten von heute gehabt, hätten sie wahrscheinlich den
Rest der sogenannten heidnischen Welt einfach ausgerottet.
2) Der diplomierte, hochnäsige
Naturwissenschaftler
Naturwissenschaftler: Es
gibt viele hervorragende Naturwissenschaftler, die sich auch erfolgreich mit
Sozialwissenschaften beschäftigt haben. Aber der umgekehrte Fall ist mir doch
ziemlich unvorstellbar.
Mein Kommentar dazu: Ein
Fahrrad kann auch ich reparieren.
3) Csak beleheregeled magad!
– Nem, csak küzdök, hogy ne alázzanak meg minden nap!
4) Viele hassen mich;
solche, die nichts wissen, und solche, die wollen, dass andere unwissend
bleiben.
5) Ein Rätsel
Ich brauche das Gefühl, dass
sich der andere nach mir sehnt, dass er mich mit seinen Gefühlen umgibt. Es
geht eigentlich nur um mich. = Liebe
6) Wären alle perfekt, wäre
ich der Schlimmste von allen!
7) Einer der 68-iger
Generation: „Die Jugend von heute ist nicht mehr …..“ Da denke ich doch bei
mir: „Wohin geht die Menschheit, wenn auch schon die ihre eigene Jugend und eigenen
Ideale vergessen haben.“
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Tuesday, 29 August 2017
215 Kleinere Schriften XIV 1) Sie sehen auf dich herab … 2) Über Tote nur
Gutes!
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215 Kleinere Schriften XIV
1) Sie sehen auf dich herab
…
2) Über Tote nur Gutes!
Sie sehen auf dich herab,
wollen dir das Gefühl geben, dass du ein niemand bist, und wenn du dann
bewiesen hast, dass du auch noch besser bist als sie, wollen sie dich mit
offenen Armen in ihre Kreise aufnehmen. Wie erstaunt sind sie dann, ja fast
beleidigt, wenn du ihnen zu verstehen gibst, dass du nicht den geringsten
Wunsch hast, dazuzugehören.
Über Tote nur Gutes
„Hoho! Wirt! Bring uns noch
Wein! Es durstet uns, wie in der Wüste zur Mittagszeit!“ – schrie er durch
den Saal. „Hast du auch noch genug Münzen dafür?“ – fragte der Wirt, als er
einen neuen, vollen Krug auf den Tisch stellte. Wütend warf der Trinkende ein
Säckchen mit klingenden Geldstücken auf den Tisch. „Woher hat er jetzt dieses
Geld? Beim letzten Mal hatte er fast seine Hosen hier lassen müssen. Der hat
seit dem Tod seines Vaters nicht nur sein ganzes Erbe, sondern auch seinen
Verstand versoffen.“ – fragte sich der Wirt. „Aha, da wunderst du dich? Du
Knauserich! Ich habe nämlich die letzte Goldkette meiner verstorbenen Mutter
verkauft!“ – antwortete er in Gedanken, als er dem erstaunten Gasthausbesitzer
ins Gesicht lachte. Aber er wusste auch, dass dies sein letztes Geld war. Der
Alkohol hatte ihn zwar ziemlich herunterkommen lassen, jedoch wäre er zu
feige gewesen, zu betteln, zu stehlen oder gar zu rauben. Er war sich gewiss,
dass er die Stadt verlassen würde. Als sein Geld aufgebraucht und der letzte
Krug geleert war, erhob er sich, warf den Krug gegen die Wand und ging
hinaus. Seine Saufkumpanen riefen ihm nach: „Bis morgen!“ Aber er antwortete
ihnen nicht. Mit dem Mut des Betrunkenen begab er sich in Richtung Wald,
fühlte weder die Dunkelheit, noch die Äste und Zweige, über die er stolperte,
oder die ihm ins Gesicht schlugen. Irgendwann hatte er dann soviel Alkohol
herausgeschwitzt, dass er nach einem Sturz einfach liegen blieb, wohin er
gefallen war.
Als er aufwachte, hatte er
fürchterliche Kopfschmerzen. Doch, was war das? Zu seinen Füßen saß ein Mann,
der betete. Dieser gab ihm einen Krug. „Wein?“ Nein, Wasser, aber kühl und
frisch, genau das Richtige für einen Katzenjammer und eine ausgetrocknete
Kehle. Der Stumme stand auf, ging ein paar Schritte, schaute zurück und
wartete. „Ach, du willst, dass ich dir folge!“ Beschwerlich stellte er sich
zuerst auf alle viere, dann auf die Beine, ein bisschen wankend, aber es
ging. Sie gingen eine Weile, dann hielt der Stumme an, bückte sich und aß ein
paar Pilze vom Boden, der nüchtern Werdende tat es ihm gleich. Ein Stückchen
weiter führte er ihn zu einem Vogelnest, nahm eines der Eier und gab ihm zu
verstehen, auch nur eines zu nehmen, damit der Vogel das Nest nicht verließe,
sondern ein paar neue lege. Der Stumme sagte nie ein Wort, lehrte ihn mit
Zeichen, um die Natur entdecken. Manchmal hätte unser Verarmter gerne ein
paar Worte gesprochen, aber da er keine Antwort bekam, wandte er sich an die
Tiere. Von Zeit zu Zeit hatte er das Gefühl, als ob diese ihm zuhören würden.
Irgendwann starb dann sein stummer Meister und nun musste der eifrige
Lehrling alleine überleben. Anfangs war er sehr traurig, hatte er sich doch
an seinen Führer gewöhnt.
Wenn sehr selten Leute sich
im Wald verirrten, sprach er aber kein Wort mehr mit ihnen. Vielleicht hatte
er es verlernt, oder sich einfach daran gewöhnt. Mit den Tieren machte er
ihre Töne nach. In der Stadt hatte man ihn schnell vergessen, vor allem weil
er eigentlich keine Schulden hinterlassen hatte, weswegen man auf ihn hätte
böse sein können. Langsam entstanden Legenden und Mythen über einen Heiligen,
der das Erbe seines Vaters verschenkt hatte, und in den Wald gegangen war, um
den Tieren das Wort Gottes zu predigen.
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