251 Kleinere Schriften XVL 1) Grundsätze 2) Gefahr aus Asien 3) Kennst du
die Geschichte? 4) Der Snob
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1) Grundsätze
2) Gefahr aus Asien
3) Kennst du die Geschichte?
4) Der Snob
1) Grundsätze
- Grundsätze schränken ein
und machen das Leben meist sehr unangenehm. Aber wer keine hat, verliert
oftmals auch keine Freunde, weil es zu viele Leute ohne Grundsätze gibt.
- Meist widersprechen
Grundsätze den Erwartungen der Gesellschaft.
2) Gefahr aus Asien
Die gesellschaftliche
Entwicklung in China geht nicht in die Richtung eines weiteren Aufbaus der
Persönlichkeit des Einzelnen, was eine Grundlage für eine Gesellschaft ist,
in der gleichberechtigte Teilnehmer zusammen eine freiere Gemeinschaft
gestalten. Den asiatischen Gesellschaften fehlt die Erfahrung, dass die
Toleranz gegenüber dem Individualismus keine Gefahr, sondern eine
Voraussetzung für Entstehung von unabhängigen Gedanken und so für technische
und soziale Entwicklung ist.
Die europäische Kultur
befindet sich gerade im Kampf mit ihren letzten Schreckgeistern
nationalistischer, religiöser und elitistischer Dummheit, die zwangsweise zu
autoritären Systemen und Unterwürfigkeit der unteren Schichten führen.
Sollte der europäische
Kulturkreis einst diesen inneren Schwachpunkt überwunden haben, bevor die
Globalisation zu einer totalen Vermischung der Weltkulturen geführt hat, muss
er sich mit der nächsten Gefährdung aus Asien herumschlagen.
3) Kennst du die Geschichte?
Kennst du die Geschichte?
Kannst du mir auch nur ein einziges Genie nennen, das berühmt wurde, weil es
sich in eine Ordnung eingliedert hätte?
Ordnung ist für die Dummen
und Durchschnittlichen, die keinerlei Erfindungsgeist aber viel Angst haben,
die sich von den Geistern der Moral zurückschrecken lassen, und über keine
eigenen Prinzipien verfügen.
4) Der Snob
- Er verurteilt Drogen und
trinkt Alkohol.
- Er ist gegen das Rauchen
und fährt ein Auto.
- Er will Christ sein und
hat die Bibel nicht gelesen.
- Er sagt, dass er die Natur
liebt, und baut sein Haus auf dem Land, damit er sicher jeden Tag mit dem
Auto in die Stadt fahren muss, weil er dort arbeitet.
-Er spricht über Literatur
und hat nur Harry Potter gelesen.
- Er lehnt McDonalds ab,
kann aber selbst nicht kochen.
- Für ihn ist Qualität eine
Geschmackssache.
- Er ist Nationalist und
spricht seine eigene Muttersprache sehr schlampig.
- Er hält sich selbst für
unabhängig und küsst jeden Tag seinem Chef die Füße.
- Er will mit dir auf
gleicher Stufe stehen, unterstützt aber ein autoritäres Regime oder eine
veraltete Hierarchie.
- Er will die Elite
verkörpern, ist jedoch von deiner Anerkennung abhängig.
- Er würde die alten Autos
aus der Stadt verbannen, weil er eben genug Geld hat, sich ein Hybrid-Auto zu
kaufen.
- Er beklagt sich, dass die
Obdachlosen stinken und zieht selbst eine Parfümfahne hinter sich her.
- Mit einer Flasche Bier in
der Hand ist er der größte Fußballfachmann.
- Er verbringt zehn Tage
seines Urlaubs in einem Touristenparadies und sagt, dass er sich für fremde
Kulturen interessiert.
- Er spendet an Weihnachten
dem Roten Kreuz die Kleidung, die er selbst nicht mehr tragen würde.
- Als Historiker verurteilt
er die Französische Revolution und vergisst dabei, dass er ohne sie nur
Schweinehüter in einem abgelegenen Dorf geworden wäre.
- Für ihn ist Ordnung alles,
was die anderen reguliert.
- Er sagt, dass man das
Internet kontrollieren sollte, um die Verbreitung von falschen Nachrichten
und Konspirationstheorien zu verhindern, glaubt aber selbst an die
Wirklichkeit von Jesus.
- Für ihn ist nicht Ostern das
wichtigste christliche Fest, sondern Weihnachten.
- Er trägt einen
maßgeschneiderten Anzug, um seinen Bauch zu verstecken.
- Für ihn ist jeder Arme an
seinem Schicksal selbst schuld, weil er nicht weiß, dass er im alten Ägypten
selbst auch nur ein Sklave gewesen wäre.
- Er frisst nur Biogemüse,
um zu verhindern, dass Produkte aus Entwicklungsländern nach Europa kommen
können.
- Er benutzt nur sogenannte
energiesparende Glühbirnen auf seinem riesigen Weihnachtsbaum im Garten.
- Er ist stolz auf sein Aktivhaus
und vergisst dabei, dass er es ohne Steuervergünstigungen nicht hätte bauen
können.
- Er spricht über das
deutsche Wirtschaftswunder, ohne zu wissen, dass Deutschland heute genauso
arm wie Nordafrika wäre, hätte es nicht genau an der Grenze zum Ostblock
gelegen.
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Friday, 21 December 2018
Monday, 10 December 2018
250 Kleinere Schriften XIVL 1) Was du nicht alles glaubst! 2) Von der
Hierarchie zur vollen Gleichberechtigung?
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1) Was du nicht alles
glaubst!
2) Von der Hierarchie zur
vollen Gleichberechtigung?
1) Was du nicht alles
glaubst!
K. saß er auf der Bank unter
einen Baum, sah in Gedanken versunken vor sich hin. Seit Tagen hatte er
nichts mehr Warmes gegessen und wenn nicht bald ein bisschen Bares den Weg in
seine leere Taschen findet, wird ihm sein Zimmer gekündigt. Von weitem verriet
sein Äußeres diesen Zustand der Aussichtslosigkeit. Plötzlich hielt ein
gutgekleideter Mann vor ihm an. „Wie ich sehe, hast du weder Arbeit noch
Geld.“ F. hatte sich neben ihn gesetzt und schaute ihn prüfend von der Seite
an. Von der Größe zu urteilen war K. kräftiger gebaut, als der andere. „Schau
mich an, mir geht es gut!“ K. betrachtete ihn mit gleichgültigen Augen an.
„Zeig mal deine Zunge!“ „Wozu willst du die sehen?“ „Du hast Recht! Versteck
sie lieber in deiner Mundhöhle, sonst verbreitest du hier noch den Gestank
vom vielen Arschlecken.“ Dabei lächelte K. tief in sich hinein. „Hast du noch
immer nichts gelernt. Du kannst nicht immer auf Grundsätze bestehen,“ stieß
es aus F. hervor. „Dein Vater hat dich damals in ein katholisches Internat
geschickt, dir später eine Wohnung gekauft. Er spielte den großen
Systemgegner, hatte aber genauso daran teilgenommen, wie alle anderen auch.
Und du! Du hast dieses taube Blabla übernommen. Das ist, was ich schon früher
versuchte, dir zu erklären. Du hast deinen Vater verteidigt, vielleicht
wusstest du, dass aus dir einmal der gleiche Handlanger wird.“ K. würdigte F.
keines Blickes, während er dies aus sich herauspresste. „Was wirst du als
Bezahlung bekommen, wenn die anderen wiederkommen?“ „Denkst du wirklich, dass
es nur auf diese Weise geht? Du setztest dich zu mir auf die Bank, obwohl ich
schon daran gezweifelt hatte, dass du überhaupt so etwas besitzt, wie ein
Erinnerungsvermögen.“ Dies traf F. sehr tief. Wenn er stärker gewesen wäre,
hätte er zugeschlagen, aber K. war selbst in diesem Zustand ein gefährlicher
Gegner. Vor allem vor seinem Selbstgefühl schreckte F. zurück. „Die
Geschichte ist nicht gerecht,“ gab F. zurück. „Kurzfristig nicht. Da hast du
Recht. Solche Leute, wie du, werden einfach vergessen.“ „Natürlich wird man
sich an dich erinnern,“ lachte F. laut auf. „Ohne viele kleine Leute, wie
mich, würdest auch du noch immer in einem kleinen Dorf sitzen und Schweine
hüten. Sagen wir, die Kleidung hast du gewechselt, aber den Gestank hast du
in deinem Maul bewahrt.“ Jetzt sprang F. auf, so eine Beleidigung war ihm
doch zu viel. „Ich habe eine Frau und drei Kinder, die mich glücklich
machen.“ Zum ersten Mal hob K. den Blick. „Das ist der Kompromiss, den du
eingegangen bist. Deine Frau gibt dir das Gefühl, dass du ein Supermann bist,
wenn du dich auf ihr bemühst, damit du später im Amt noch besser Füße küssen
kannst. Das ist ein Handel! Oder hast du schon einmal davon gehört, das
Supermann ein Handlanger gewesen wäre?“ „Ohne Leute, wie mich, wäre dieses
Volk schon längst ausgestorben!“ und damit ging er weg. K. schaute ihm nicht
einmal nach. „Auch die Konspirationstheorie, dass es einen Jesus geben hat,
wäre schon längst ausgestorben,“ murmelte er in seinen ungepflegten Bart.
2) Von der Hierarchie zur
vollen Gleichberechtigung?
In einer nicht so fernen
Zukunft wird die Menschheit Raumschiffe in der Größe New Yorks bauen und mit
einer Besatzung von vielleicht hunderttausend Leuten auf die Reise gehen, um
neue, vielleicht bewohnbare Planeten in fernen Galaxien zu finden und zu
erforschen. Stellen wir uns vor, dass eine Handvoll sehr reicher
Geschäftsleute ihr ganzes Vermögen investieren und dann, nach Fertigstellung
der fliegenden Stadt, hunderttausend ausgewählte Leute einladen, an diesem
Abenteuer ohne Hoffnung auf Rückkehr teilzunehmen. Bis diese Mutigen ihr Ziel
erreichen, kann es Jahrhunderte vielleicht Jahrtausende dauern, solange
müssen sie alle zusammen ihr Leben eingeschlossen auf dieser Art Insel
verbringen.
Anfangs wird diese kleine
Gruppe von reichen Geschäftsleuten, haben sie doch alles finanziert, die
Führung auf dem Schiff übernehmen und alle wichtigen Entscheidungen treffen.
Sie verfügen über die nötige Autorität, der sich alle anderen unterordnen,
auch die erste, zweite und vielleicht dritte Generation nach ihnen wird diese
Stellung noch halten können, erinnern sich doch alle an die Gründungsväter des
riesigen Projekts. Spätestens in der vierten Generation wird es dann die
ersten Versuche geben, diese Gruppe abzuwechseln, sagen doch die jüngeren mit
Recht, dass sie nicht bereit sind, die Folgen für die Entscheidungen ihrer
Urgroßeltern zu tragen, dass dieses Erbe, der Besitz des Schiffes, sich nicht
bis in unendliche Generationen fortsetzen kann. Langsam müssen dann jene
früher führenden Schichten Entscheidungsbefugnisse abgeben, werden sich
anfangs absichern und eine dem amerikanischen Elektoren-System ähnliche
Wahlordnung einführen, um zu verhindern, dass machtgierige Volksführer eine
totalitäre Alleinherrschaft einrichten können. Nach längerer Zeit wird aber
auch dieses Elektoren-System von einer absoluten Demokratie abgelöst, in der
jede Stimme das gleiche Gewicht hat und weitumgreifende Koalitionen der
verschieden Meinungsgruppen ein Entscheidungsgremium bilden. Ich betone hier
absichtlich den Begriff „Meinungsgruppen“ und nicht „Interessengruppen“, weil
sich von selbst versteht, dass sowohl die Produktionsmittel, die sowieso von
Robotern gesteuert werden, als auch das Raumschiff das Eigentum der
Gemeinschaft bilden werden. Der Individualismus wird eine Gleichschaltung
oder einen Uniformismus verhindern, weil die Entwicklung des „Ich“-s eines
jeden einzelnen soweit fortgeschritten sein wird, wie heutzutage schon in der
Weltstadt New York, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft erkennen, dass ohne
Individualismus oder Sonderlinge keine Innovation, Kreativität oder
Erfindungsgeist möglich sind. Keiner wird mehr so dumm sein, zu denken, mit
dem Tod des Pharaos ende sein eigenes Leben. Jeder wird erkennen, dass die
Genialität eines homosexuellen Michelangelos, eines körperlich gänzlich
unfähigen Hawkins, eben in ihrer Besonderheit liegt.
Führt die Entwicklung der
Menschheit unaufhaltsam zum Kommunismus? Vergessen wir das Schreckgespenst
nationalistischer, elitistischer Zurückgebliebenheit. Die bisherige
Geschichte hat gezeigt, dass geistiger und technischer Fortschritt nur durch
eine immer weitere Aufteilung von Entscheidungskompetenzen, eine Möglichkeit
aller Mitglieder einer Gemeinschaft oder Gesellschaft an der Gestaltung der
Zukunft teilzunehmen, verwirklicht werden kann.
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Wednesday, 21 November 2018
249 Kleinere Schriften XIIIL 1) Kinder im Jahre 2018 2) Gespräch mit
einem Anhänger des Autoritätsprinzips!
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1) Kinder im Jahre 2018
2) Gespräch mit einem
Anhänger des Autoritätsprinzips!
1) Kinder im Jahre 2018
Ein paar Kinder im Alter
zwischen neun und dreizehn wurden zu einem kleinen Experiment ausgesucht, sie
sollen nun ein Bild malen, was ihre Vorstellungen über die Welt sind, auch
ich, als alternder Erwachsener nehme daran teil und male fleißig mein eigenes
Bild. Während der schöpferischen Tätigkeit entwickelt sich ein reges Gespräch.
Immer wieder werfen sie einen Blick auf mein Werk und lächeln. „Wie
altmodisch!“ ist der Kommentar. Es stellt einen Affen dar, der am Strand
sitzend eine Banane verspeist und dabei den Sonnenuntergang betrachtet, der
sich auf der Meeresoberfläche rötlich spiegelt. Ich wollte damit zu erkennen
geben, dass unsere persönlichsten Erfahrungen weit entfernt von dem stehen,
was wir in Büchern lesen oder uns von der Wissenschaft weißgemacht wird.
Manchmal wandern auch meine Augen zu den Gemälden der Kinder, da wohne ich
der Entstehung unseres Sonnensystems oder ganzer Galaxien bei.
Nun soll von allen
Teilnehmern ein zweites Bild gemalt werden, in dem die Kinder ihren
Vorstellungen darüber Ausdruck geben, wie die Welt wirklich aussieht. Zu
meinem Erstaunen erblicke ich nun Stundenpläne, Kinder, die an Tischen sitzend
ihre Hausaufgaben machen oder einfach Schulgebäude. Auf meiner Zeichnung
macht einer auf der linken Seite gerade ein riesiges Feuer auf der Sonne, in
der Mitte ist der Erdball auf dem oben ein Affe sitzt und unten ein anderer
Affe herunterfallen würde, wenn er sich nicht an einem Baum festhalten würde,
der Viertelmond auf der rechten Seite zeigt ein lächelndes Gesicht. Eines der
Kinder meint: „Bei dir gibt‘s gerade eine Mondfinsternis!“ Meine Enttäuschung
ist vollkommen.
2) Gespräch mit einem
Anhänger des Autoritätsprinzips!
Beschreibung meiner Person:
einen Meter fünfundachtzig groß, hundert Kilogramm, fast nur Muskeln und
ziemlich belesen. Dies sind geeignete Bedingungen, um einem Anhänger des
Autoritätsprinzips verständlich zu machen, dass seine Vorstellungen auch für
ihn selbst nicht gerade vorteilhaft sind.
Ich: Du denkst also, dass
das Autoritätsprinzip das beste System für ein Land ist.
Er: Natürlich! Es macht
unser Land wieder groß. Denk doch an die Geschichtsbücher! Überall können wir
über erfolgreiche Feldherrn, Fürsten und Könige lesen.
Ich: In Ordnung! Du möchtest
einen Führer haben, der dir sagt, wann du auf die Toilette gehen darfst, wie
im Kindergarten.
Er: Nein, nein! Ich möchte
auf mein Land wieder stolz sein. Das ist alles!
Ich: Und was bekommst du
persönlich dafür? Was bringt dir das?
Er: Demokratien
funktionieren nicht, alle schreien durcheinander und am Ende kommt doch
nichts dabei heraus. Der beste und klügste muss entscheiden und alle anderen
gehen in die gleiche Richtung.
Ich: Und wer entscheidet,
wer der beste und klügste ist?
Er: Natürlich der Fähigste!
Und alle anderen müssen sich unterordnen.
Ich: In Ordnung! Aber noch
einmal die Frage: Was bedeutet so etwas für dich und dein tägliches Leben?
Er: Ich trete die Ausländer,
Juden, Zigeuner, Schwulen und alle, die nicht gehorchen wollen, in den Arsch!
(Ein großes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht.)
Ich: (Ich baue mich ein bisschen
vor ihm auf und sehe, wie sein Lächeln sich langsam verzerrt.) Weil ich, im
Gegensatz zu dir, weiß, was ein Autoritätsprinzip bedeutet, bin ich klüger
als du, außerdem bin ich stärker als du. Deshalb trete ich dich jetzt in den
Arsch! (Ich sah selten jemanden, der plötzlich ganz klein wurde.)
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Friday, 2 November 2018
248 Kleinere Schriften XIIL 1) Bellen aus Langeweile 2) Drei Arten von
Problemen 3) Seltsame, undankbare, sogenannte Historiker 4) Der arme auf der
Straße 5) Die autoritäre oder Macho Gesellschaft
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1) Bellen aus Langeweile
2) Drei Arten von Problemen
3) Seltsame, undankbare,
sogenannte Historiker
4) Der arme auf der Straße
5) Die autoritäre oder Macho
Gesellschaft
1) Bellen aus Langeweile
Ein schöner, sonniger
Frühlingstag, zusätzlich noch Feiertag, ein bisschen raus aus der Wohnung,
die zu so einem Zeitpunkt einfach zu eng wird, ganz egal, wie groß sie ist.
Sich in die nahgelegenen Wälder zu begeben hat keinen Sinn, man könnte dort
das Gefühl haben, sich in der Fußgängerzone der Innenstadt zu befinden. Der
eine oder andere arbeitet in seinem Garten, Marmorlöwen aus Kalk oder
Sandstein verhässlichen die Eingänge der Garagen. Manchmal schaut der eine
oder andere Hund durch ein Loch im Zaun und zieht sich dann wieder auf seinen
Ruheplatz zurück.
Ein Bekannter bat mich, auf
so einen kleinen Ausflug, seinen Hund mitzunehmen. Die gleichen Straßen und
kleinen Wege. Verfolgt vom Gebell der Hunde in allen Stimmlagen, vom
kleinsten mit der tiefsten Stimme, bis zum größten der damit droht, den Zaun
zu überspringen. Mein vierbeiniger Begleiter läuft ganz ruhig neben mir her,
als ob er den ganzen Zirkus nicht vernehmen wollte, manchmal schnüffelt er an
diesem oder jenem Pfahl oder Busch. Jetzt lässt sich auch das eine oder
andere Gesicht an irgendeinem mit Vorhang verhängten Küchenfenster erblicken.
Der Hund neben mir schaut mich an, als ob er sagen wollte: „Es tut mir schon
sehr leid, aber ich kenne weder diese Straßen, noch diese Genossen.
Vielleicht langweiligen sie sich?“ Ich streichle ihm über den haarigen Kopf.
„Vielleicht hast du Recht. Wahrscheinlich sind sie auch nicht anders, wie
ihre bellenden Genossen, eingeschlossen in ihren kitschigen Minireichen.“
2) Drei Arten von Problemen
Es gibt drei Arten von Problemen: die selbstgemachten, die unlösbaren und
die lösbaren. Mit ersteren sollte man sich nicht beschäftigen, weil es sie
eigentlich nicht gibt, und die Ursachen des letzteren sind meist mit ein
bisschen nachdenken leicht zu erkennen.
3) Seltsame, undankbare,
sogenannte Historiker
Doch gibt es noch immer
seltsame, sogenannte Historiker, die uns weißmachen wollen, dass die
Französische Revolution für Europa eine Katastrophe war. Ich spreche hier
nicht nur über Anatole France, einen Romantiker des „Ancien Regime“. Hat
einer von diesen jemals darüber nachgedacht, wie viele Todesopfer der
Absolutismus forderte, oder eine Königin, die zu sagen wagte, dass die Leute
doch Gebäck essen sollen, wenn sie kein Brot haben. Diese Halbgebildeten
sollten sich doch endlich vor Augen führen, dass sie selbst nie sogenannte
Historiker hätten werden können, wenn kein Umsturz stattgefunden hätte, weil
sie ganz sicher nicht zu dieser Schicht von Begünstigten gehört hätten, denen
es möglich war, eine Schule oder gar eine Universität zu besuchen. Genau sie
haben ihren Aufstieg dieser neuen Gesellschaftsordnung zu verdanken und dass
sie blutig war, hängt damit zusammen, dass eine Diktatur nicht eingesteht,
Fehler gemacht zu haben und einfach zurücktritt. Wie viele Unschuldige
mussten ihr Leben lassen, um diesen undankbaren Historikern zu ermöglichen,
heute öffentlich und frei ihre Meinung sagen zu können.
4) Der arme auf der Straße
Vor der Kirche, auf dem
Markt bettelt er für ein wenig Geld. Früher reichte das meist nur für ein
Stück Brot, heute in der Wohlstandsgesellschaft kann er sich davon auch jeden
Tag betrinken. Die „ehrbaren“ Bürger gehen stolz an ihm vorbei, manche werfen
ein bisschen Geld in seinen Hut, den er ihnen entgegenstreckt, damit sie
seine schmutzige Hand nicht einmal aus Versehen berühren, oder gar sehen
müssen. Die Gesellschaft ist böse auf ihn, weil er sich nicht eingliedern
will, weil er weniger Füße küssen will, als sie. Jeden Tag geben sie sich der
Illusion hin, dass sie aus eigener Kraft etwas aufgebaut haben, diesen Status
in der Hierarchie erreicht haben. Nur der arme Bettler zeigt ihnen jeden Tag,
dass sie noch mehr betteln und Füße küssen müssen, als er.
5) Die autoritäre oder Macho
Gesellschaft
Der Mann: Jeden Tag muss ich
meinen Vorgesetzten die Füße küssen. Aus den Vorteilen, die ich mir dadurch
geschaffen habe, trete ich die unteren, schaffte mir diesen Wagen an und
setzte diese Frau hinein, für die ich der Herr bin. Wenn es einen
Machtwechsel gibt, muss ich schnellstens meine alten Herren verraten und die
Seiten wechseln.
Die Frau: Frauen aller Welt!
Schaut her! Dieser Mann herrscht über mich, jeden Tag küsst er für mich die
Füße der Mächtigen, stolz sehe ich auf alle Frauen unter mir herab. Er ist
durch seine Vorgesetzten und ich bin durch ihn.
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Friday, 26 October 2018
247 Kleinere Schriften XIL 1) Freiheit 2) In diesem Land sind alle
Dinge ein bisschen kleiner! 3) Die fehlerhafte Vorstellung von
Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
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1) Freiheit
2) In diesem Land sind alle
Dinge ein bisschen kleiner!
3) Die fehlerhafte
Vorstellung von Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
1) Freiheit
Der Athener sah sich um und
fand herum nur Barbarismus und Tyrannei. Er behandelte oft seine Kinder und
Frau nicht besser, als seine Haustiere, aber er war mit fünfhundert anderen
gleich. Einmal im Monat setzten diese sich zusammen und besprachen öffentliche
Angelegenheiten. Dieser Traum des Menschen von Gleichgerechtigkeit sollte
nicht allzu lange dauern, doch war er der Menschheit ein Beispiel.
Darnach wurde es für
zweitausenddreihundert Jahre dunkel, zuerst die römischen Kaiser, dann
rutschte alles noch weiter ab mit der Völkerwanderung, später das dunkle,
christliche Mittelalter gefolgt von Königen, die leben wollten, wie Götter
und starben, wie alle anderen. Mit dem Nationalismus hatte es seine
schauderhafteste Tiefe erreicht. Millionen andersdenkende, andersaussehende
fielen diesem Wahnsinn zum Opfer.
Erst nach
neunzehnhundertachtundsechzig sollte die Worte Freiheit und
Gleichberechtigung wieder einen Sinn bekommen. Frauen, Farbige,
Andersdenkende, Andersorientierte spürten den Duft dieses Gefühls. Der neue
Traum auf einer höheren Stufe dauerte nur vierzig Jahre.
Vielleicht muss der Mensch
diesmal nur zweihundertdreißig Jahre warten, um sich wieder seiner gehoben
Natur hingeben zu können.
2) In diesem Land sind alle
Dinge ein bisschen kleiner!
Eine Fahrradtour um den
größten See Osteuropas, den Plattensee, die Einheimischen nennen ihn das
ungarische Meer. Die nördliche Seite wird von Felsen begrenzt, die Straßen
und Wege am Ufer ziehen sich in Schlangenbewegungen dahin. Kleinere Ausflüge
in das dahinterliegende Hügelland bieten dem Besucher manchen guten Ausblick
auf die Umgebung. Wieder angekommen am südlichen Ufer, an dem Wochenendhäuser
den Zugang zum Ufer fast schon ganz verbieten, wird der Besucher gebeten,
doch einen Blick auf die nördliche Seite zu richten, um den einen oder
anderen Hügel zu erkennen, den er dort besucht hatte. Versperrt ein
Wochenendhaus gerade die Sicht, so stellt sich die Frage, wohin der Berg denn
plötzlich verschwunden sei. „Hinter dem Haus!“ erklingt die aufklärende Stimme.
Ja richtig, das Land in dem die Dinge klein sind und die Berge hinter dem
Haus stehen.
3) Die fehlerhafte
Vorstellung von Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
Immer wieder wird erwähnt,
dass Aufrüstungspolitik die Wirtschaft eines Landes ankurbelt, sozusagen zum
Wirtschaftswachstum führt. Der folgende Artikel soll dazu beitragen, diese
Fehlinterpretation der Geschehnisse in einem anderen Licht zu betrachten.
Franklin D. Roosevelt
(Präsident 1933 – 1945): Als er neunzehnhundertdreiunddreißig die Führung der
Vereinigten Staaten von Amerika übernahm befand sich die Welt in einer
Wirtschaftskrise. Auf Rat von John Maynard Keynes versuchte er nun durch
Waffenaufrüstung, Bau von Straßen, Brücken und so weiter die amerikanische
Wirtschaft wieder in Lauf zu bringen (New Deal Politik). Dies klingt
eigentlich logisch. Die Infrastruktur des Landes wird verbessert, dabei
bekommen viele Arbeit, zahlen Steuern, können einkaufen, womit Geld in Umlauf
kommt. Diese Art innerer Ventilator hat nur einen Fehler, er verbraucht mehr
Energie, als er Windenergie produziert. Wäre der zweite Weltkrieg nicht
ausgebrochen, nachdem fast alle Industrieländer mit Ausnahme der U.S.A. unter
riesiger Zerstörung ihrer Produktionsmittel litten, und dadurch die
Vereinigten Staaten weltweit in eine Monopolsituation gerieten und somit die
Weltwirtschaft kontrollieren konnten, hätte die hohe Verschuldung zu einem
Staatsbankrot und somit zu einer Vertiefung der Krise geführt.
Ronald Reagan (Präsident
1981 – 1989): Es ist schwierig zu sagen, ob er wusste, dass die Sowjetunion
wirtschaftlich am Ende ist, oder einfach auf der Weltkarte „Starwars“
spielte. Tatsache ist, dass seine Aufrüstungspolitik den Zusammenbruch des
kommunistischen Blocks beschleunigte. Durch die Beendigung der Teilung der
Welt in zwei Wirtschaftsteile ergaben sich plötzlich Möglichkeiten der
Investition, neue Märkte und somit ein Wirtschaftswachstum. Wäre der Ostblock
nicht zusammengebrochen, wären auch hier die Vereinigten Staaten in der
Staatsverschuldung versunken.
Donald Trump (Präsident 2017
- ….): Vielleicht anhand dieser geschichtlichen Erfahrungen und der Hoffnung
auch so ein historisches Glück zu haben, versucht der dies zeitige Präsident
mit seiner neuesten Aufrüstungspolitik, Handelskrieg und Kriegsspiel auf der
Landkarte, die alte Vormachtstellung der U.S.A. wieder aufzubauen.
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