225 Kleiner Schriften XXIV 1) Versailles / Trianon oder die
Hirngespinnste des einfachen Volkes 2) It isn’t easy 3) Sucht ist, etwas 4)
Der Status des 5) Weist die Besonderheit 6) Es ist verständlich 7) Für manche
Leute 8) Es gab eine Zeit 9) Sollte jemand Unrecht haben 10) Man sagt dir
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1) Versailles / Trianon oder
die Hirngespinnste des einfachen Volkes
2) It isn’t easy
3) Sucht ist, etwas
4) Der Status des
5) Weist die Besonderheit
6) Es ist verständlich
7) Für manche Leute
8) Es gab eine Zeit
9) Sollte jemand Unrecht
haben
10) Man sagt dir
1) Versailles / Trianon oder
die Hirngespinnste des einfachen Volkes
Die Bauern und ihre Frauen
waren gerade draußen bei der Feldarbeit, die alten und Kinder in den Häusern oder
den Gärten um die Häuser beschäftigt, als die Kirchenglocke ertönte. „Was ist
passiert? Ein Brand? Oder der Kirchendiener, der wieder einmal zu tief ins
Glas geschaut hat?” Solche und ähnlich Fragen stellten sich die Dorfbewohner,
während sie alles stehen und liegen ließen, um auf den Marktplatz vor der Kirche
zu eilen.
Auf dem Balkon des
einstöckigen Rathauses rechts von dem Gotteshaus erwartete sie ein
Staatsbeamter. Als sich der Platz gefüllt und der Pfarrer das Gefühl hatte,
dass alle anwesend waren, erhob er das Wort, um die durcheinanderredenden zur
Stille zu bewegen. „Der hohe Staatsbeamte der Republik hat euch etwas zu
sagen!“ – fing er an. „Es lebe der Kaiser! Nieder mit den Franzosen, Juden
und Bolschewiken!“ – ertönte es aus der Menge. Anscheinend hatte sie noch keiner
darüber informiert, dass der Kaiser ein Jahr vorher abgedankt hatte. Naja,
Berlin war weit weg und für die Bayern war ein Leben ohne König oder Kaiser,
wie eine Mahlzeit ohne Brot.
„Deutschland ist verloren!“
begann der Staatsbeamte. „In Versailles wurde entschieden, dass unser
Heimatland wirtschaftlich wichtige Gebiete an die Siegermächte abtreten
muss!“ „Versa? Was? Obersdorf (eine Ortschaft zehn Kilometer weit von unserem
Dorf der Geschichte entfernt) kommt zu den Franzosen? Niemals! Der Krieg ist
noch nicht verloren!“ Schrie ein alter Graubart, der sich vorsichtshalber in
Schale, also in seine alte Gefreitenuniform, geworfen hatte. Als
siebzehnjähriger hatte er in den Jahren 1870/71 an dem Feldzug gegen
Frankreich teilgenommen und sich so tapfer geschlagen, dass er einen Arm und
ein Bein verlor, eine Auszeichnung bekam und seither von der Dorfgemeinschaft
verehrt und versorgt werden musste. „Wir werden den Franzus bis nach
Hinterdorf zurücktreiben. Dort bin ich geboren, das geb ich nicht her.“
2) It isn’t easy to be great or grand. All small people
always want to hide behind you!
3) Sucht ist, etwas nicht
aufhören/aufgeben zu können und (obwohl es nicht mehr glücklich macht.) sich
dabei aber nicht glücklich zu fühlen.
4) Der Status des weisen
Ratgebers hat einen Vorteil und einen Nachteil. Er kann als Außenstehender
den Geschehnissen zusehen. Er muss als Außenstehender den Geschehnissen
zusehen.
5) Weist die Besonderheit,
mit der eine Schrift auf mich wirkt, darauf hin, dass es mir an
zwischenmenschlichen Beziehungen mangelt und ich Anregungen aus diesen durch
jene ersetze?
6) Es ist verständlich, dass
es Leute gibt, die gerne anderen Befehle geben oder jene unterdrücken. Aber für
einen Freigeist ist es ganz unverständlich, dass es auch solche gibt, die
sich gerne unterdrücken oder Befehle geben lassen, damit ihnen gesagt wird,
was sie zu tun hätten.
7) Für manche Leute ist es
sehr schwierig, sich an die Spitze einer Gruppe zu stellen, und dabei aber Demokrat
zu bleiben.
8) Es gab eine Zeit, ich
bemühte mich, den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen, aber ohne
größeren Erfolg, man wollte mich nicht haben.
Dann wandt ich mich ab. Man
bestrafte mich und rief mir zu, dass ich sowieso bald zurückkehren werde. Sie
wählten einen Hitler, Horthy, Mussolini und schämen sich nicht einmal dafür.
Sie wählen heute, im Jahre zweitausendachtzehn, wegen der Einwanderer aus
Afrika und Asien wieder AFD oder Orbán, weil sie aus der Geschichte nichts
gelernt haben. Aber es interessiert mich nicht mehr, was die Gesellschaft
denkt. Und dann kamen sie, verlangten meine Anerkennung, später wollten sie
sie. Sie haben Angst, dass ihr System zusammenbricht. Jetzt bitten sie mich. Ich
brauche sie aber nicht. Wie erbärmlich sie doch sind!
9) Sollte jemand Unrecht
haben, kann versucht werden, ihn zu verstehen, indem man seine Herkunft oder
den Werdegang seiner Gedanken in Betracht zieht. Diese werden mildernde
Umstände genannt. Aber entschuldigen kann ihn deshalb trotzdem nicht.
10) Man sagt dir, dass man
dich liebt und nur das Beste für dich will. Wäre man wirklich daran
interessiert, würde man in Betracht ziehen, ob du dich dabei auch wohl fühlst.
Aber man möchte nur, dass du dich eingliederst. Man gibt dir das Gefühl, dass
man sich für dich schämen muss. Dass diese Leute sich nicht für sich selbst
schämen, bringt mich immer wieder in Verwunderung.
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Thursday, 5 April 2018
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