233) Begriffe und ihre Bedeutung: A - B
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Begriffe und ihre Bedeutung
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Thursday, 28 June 2018
Sunday, 24 June 2018
232 Kleinere Schriften XXXI 1) Gespräch mit 2) Ha csak kevés 3) Es gibt
nichts 4) Was ist wohl 5) Galilei verfügte 6) A lányok 7) Ha még gyerek
lennék 8) Eine Frau 9) Nincs kegyetlenebb 10) Einmal und ein andermal 11) Aus
einem Füßeküsser 12) Ady Endre
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1) Gespräch mit
2) Ha csak kevés
3) Es gibt nichts
4) Was ist wohl
5) Galilei verfügte
6) A lányok
7) Ha még gyerek lennék
8) Eine Frau
9) Nincs kegyetlenebb
10) Einmal und ein andermal
11) Aus einem Füßeküsser
12) Ady Endre
1) Gespräch mit einem
Afroamerikaner im Juni zweitausendachtzehn
Ich: Ungarn gefällt mir
nicht mehr, obwohl ich mich eigentlich schon sechsundzwanzig Jahre hier
aufhalte.
Er: Gegen Ungarn kann ich
nichts Besonderes sagen, weil es in meinem Land auch so einen Trump gibt.
Aber ich muss bemerken, dass Obama auch nicht der beste Präsident war. In
Syrien zum Beispiel hat er einfach nichts gemacht.
Ich: Das ist in Ordnung.
Weil das Obama-Care-Programm alle finanziellen Mittel auffraß, hatte er
keinen Spielraum in der Außenpolitik.
Er: Besonders das
Care-Programm ist eine Katastrophe, weil dort jetzt Leute wie ich höhere
Versicherungsgebühren einbezahlen müssen. Und das für Leute, die meist
überhaupt keine Steuern bezahlen wollen.
Ich: In den Vereinigten
Staaten gab es siebzig Millionen Leute ohne Krankenversicherung. Langfristig
fallen diese Leute aus dem wirtschaftlichen Kreislauf. Das wäre für Amerika
ein großer Verlust.
Er: Warum können diese Leute
nicht ein bisschen für sich selbst sorgen?
Hier hörte ich auf, zu
diskutieren, weil ich ihn nicht daran erinnern wollte, dass es seinem
Großvater in seiner Jugend nicht erlaubt war, sich in einem Bus zu setzen,
wenn ein Weißer kam.
Keiner (a lecsúszott
középosztályú sznob) ist so
gnadenlos, wie jemand, der gerade den Sprung in den unteren Teil des
Mittelstandes geschafft hat und jetzt befürchtet, dass die unter ihm seine
Bequemlichkeit gefährden könnten. So wie die Osteuropäer, die in die
Europäische Union aufgenommen wurden, dadurch sich einen bestimmten Wohlstand
sichern konnten und jetzt wegen der Flüchtlinge, die sie dafür beneiden
könnten, zittern.
2) Ha csak kevés pénzt is adsz egy szegény embernek, az neked kevesebb,
mint neki sok.
3) Es gibt nichts, was so gut ist, dass es nicht verbessert werden
könnte.
4) Was ist wohl ein gutes Bild? In neunundneunzig Prozent aller Situationen
schauen die Leute schlecht aus. Vielleicht besteht gute Kunst gerade darin,
sie in diesem einen Prozent zu verewigen.
5) Galileo Galilei verfügte in seinem Leben nie über Macht oder Einfluss,
man hätte ihn sogar fast wegen Gotteslästerung auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Doch wer in der ganzen Welt kennt heute nicht seinen Namen!
6) A lányok nemcsak a tündérvilágban szépek!
7) Ha még gyerek lennék, azt mondana rólam a pedagógus társadalom, hogy
hiperaktív vagyok.
8) Eine Frau: Jetzt weiß ich, warum du lieber das Klavier streichelst,
als mich. Da kommen nämlich schöne Töne ’raus.
9) Nincs kegyetlenebb a visszautasított vagy sertett szerelemnél!
10) Einmal hast du Glück, ein andermal wirst du für etwas bestraft, was
du nicht getan hast. Das Leben ist nicht schön, weil es gerecht sei. Die
Natur hat ihre eigenen Gesetze, ob du es nun Zufall oder Determination nennen
willst. Warum entdeckt der Vogel gerade diese Raupe und nicht jene?
11) Aus einem Füßeküsser wird schwerlich ein eigenständiger Mensch.
12) Ady Endre meghalt 1919.
Addigra nem is volt olyan nagyon híres. Mindenki nacionalista lévén, senki
nem hallgatott rá, így Tisza nagyobb nehézség nélkül vihette Magyarországot
az első világháborúba. Csak utána felfedezték, hogy volt a háború előtt és
közben valaki, aki próbált hidakat építeni a szomszéd népekkel. Babits Mihály,
Radnóti Miklós, Szerb Antal, József Attila, őket mind elsöpörte a Horthy fasizmus
és a következő nacionalista hullám. Könnyedén követte a nép Horthyt a második
világháborúba. Megint csak utána jöttek rá, hogy voltak ott kevesen, akik
mind ezt a tébolyt ellenezték. Ma 2018-ban újra meglovagolja valaki, az Orbán
gyerek, egy nacionalista-neofasiszta hullámot. Ez valószínűleg az utolsó rúgkapálódása
lesz ennek az őrületnek. És újra csak kevesen vagyunk, akik ellenállnak. Ha a
90-es években írtam volna ezeket, akkor senki nem figyelt volna rám. De így
30, 40 vagy 50 év múlva elő fogják venni az írásaimat, és csodálkozva fogják
megjegyezni, hogy volt ott valaki, aki ……
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Thursday, 14 June 2018
231 Kleinere Schriften XXX / Trump oder die absolute Dummheit
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Trump oder die absolute
Dummheit
(inspiriert von Hajdu László)
Die Aufkündigung des Pariser
Klimaabkommens, die Aufkündigung des Atomwaffenkontrollvertrages mit dem
Iran, der Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft mit den asiatischen
Ländern im Pazifik, die Verlegung der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv
nach Jerusalem, das Treffen mit dem Diktator von Nordkorea.
Was geht in Trumps Kopf vor?
Oder vielleicht besser: Geht in seinem Kopf überhaupt etwas vor? Verstehen
kann man das ganz sicher nicht mehr, aber man kann die Erscheinung
analysieren und versuchen, zu erklären.
Gehen wir in der Geschichte
ein bisschen zurück! Die Deutschen und Japaner hätten den Zweiten Weltkrieg
sowieso verloren, auch ohne die verspätete Hilfe der Amerikaner. Vielleicht
hätte es zehn Jahre länger gedauert, aber den Deutschen gelang es weder
England einzunehmen, noch die Russen in die Knie zu zwingen und die Japaner
wären früher oder später in China verblutet, ein Brocken, der auch für ihren
Appetit einfach zu groß war.
Amerika war das einzig
wichtige Industrieland das von Zerstörung ganz verschont blieb. Nach dem
Krieg hielt die U.S.A. dreiundvierzig Prozent der Weltwirtschaftsproduktion
in den Händen. Wenn sie jemanden aus dem Blutkreislauf der Weltwirtschaft
ausschließen wollten, bekam so ein Land einfach keine Aufträge oder wurde mit
einem Embargo belastet.
Die Amerikaner legten einen
Ring von Vasallenstaaten um den kommunistischen Block (China, Warschauer
Pakt), von Skandinavien über Deutschland, Italien, Griechenland, Türkei,
Syrien, Irak, Iran, Pakistan, Indien, Singapur, Taiwan, Japan bis Südkorea.
Deutschland und Japan mit ihren viel gerühmten Wirtschaftswundern wurden
nicht zu Agrarstaaten degradiert, sondern aufgebaut, weil man sie im kalten
Krieg gegen den kommunistischen Block brauchte. Wäre Deutschland in
Nordafrika gelegen, so wären die Deutschen heute genau solche Bettler wie die
Flüchtlinge, die verzweifelt versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu
kommen. Auch eine gesellschaftlich zurückgebliebene Gesellschaft, wie die
japanische oder südkoreanische, mit ihren fast feudal anmutenden Strukturen
würde höchstens im Samurai-Tourismus glänzen.
Schon im neunzehnten
Jahrhundert hatten die Amerikaner sich den Panama-Kanal gesichert, jetzt
wurde Singapur wie eine Art Gibraltar aufgebaut und der Golf von Somalia
besetzt, um sich die hauptsächlichen Wasserstraßen der Welt zu sichern.
Der Persische Golf mit
seinen Ölvorkommen fiel ihnen in den Schoß, weil sie sowieso schon dort
waren, hatten sie doch die Russen während des zweiten Weltkrieges über den
Iran mit Waffen und allem Möglichen versorgt. Die Truman-Doktrin (Wer die
Interessen der U.S.A. am Persischen Golf stört, muss mit Krieg rechnen.) war
nur noch das Pünktchen auf das „i“. Wie Maffia-Organisationen in den Straßen
von Neapel schlugen sie den dort neuentstandenen arabischen Staaten vor, sie
zu beschützen, unter der Bedingung, ihr Öl nur in Dollar zu verkaufen. Es war
vorauszusehen, dass der Ölverbrauch in der Welt steigen würde. Man muss kein
Wirtschaftsfachmann sein, um zu wissen, dass ein Wachstum der Warenmenge auf
dem Markt auch eine größere Menge an Zahlungsmitteln nötig macht, weil es
sonst zu Deflation führt. Die U.S.A. musste nun nur noch Dollar zum Papierpreis
herausgeben, und konnten dann fast fünfzig Jahre lang ihren Wohlstand und
ihre Militärausgaben, um die ganze Welt zu kontrollieren, finanzieren.
Zur Zeit von Ronald Reagan
war der Vorsprung der Amerikaner in der Weltwirtschaftsproduktion von oben
erwähnten dreiundvierzig Prozent auf siebzehn Prozent gesunken. Das Star
Wars-Programm des amerikanischen Präsidenten beschleunigte nicht nur den
wirtschaftlichen Zusammenbruch der Sowjetunion (Stalin hatte den
Zusammenbruch umgangen, indem er Mao die Atombombentechnologie verkaufte.
Putin hat ihn umgangen, indem er sie dem Iran und Nordkorea verschacherte.),
sondern brachte auch die U.S.A. an den Rand der Pleite (Dieser Schauspieler
war nicht nur in Hollywood eine kleine Nummer, aber für die U.S.A. fast eine
Katastrophe.). Er wollte sich einfach diese Lorbeeren auf das eigene Haupt
setzen. Aber schon damals wurde klar, was immer offensichtlicher wurde: Die
Vorherrschaft der U.S.A. in der Welt war zu Ende. Als dann auch noch ein
Diktator, wie der irakische Saddam Hussein sein Öl nicht nur für Dollar,
sondern für Yuan, Yen und Schweizer Franken verkaufen wollten, musste er
bestraft werden (Wir wissen heute, dass es im Irak keine
Massenvernichtungsmittel gab.), um andere davon abzuschrecken, das gleiche zu
versuchen, was die Machtstellung der Vereinigten Staaten noch schneller
geschwächt hätte. Kriege, wie der afghanische, um eine Pipeline von
Kasachstan durch Pakistan zum Arabischen Meer zu bauen, waren nur noch
aberwitzige Ideen eines jüngeren Bushs, um seine Waffenlobby zu befriedigen.
Der ruhigere Obama
beschränkte sich auf sein Obama-Care-Programm, das so kostspielig war, dass
es ihm für auspolitische Spielereien keinen Spielraum erlaubte.
Soweit zur Vorgeschichte!
Und nun kam ein Trump. In
seinen Anfangsjahren war er wenigstens einmal tatsächlich und mehrmals fast
Pleite gegangen. Damals hatte ihn sein Vater gerettet. Aber als Präsident der
Vereinigten Staaten musste er nun selbst aufpassen. Und das hatte er gelernt:
Die Bilanz von Einnahmen und Ausgaben muss stimmen. Das Obama-Care-Programm
konnte er nicht annullieren lassen, weil dazu auch seine Parteifreunde nicht
mehr bereit gewesen wären, da sie doch wiedergewählt werden wollten. Also
musste er außenpolitisch und wirtschaftlich sparen. Umweltschutzmaßnahmen,
auch wenn sie die Zukunft eines Landes bedeuten, sind teuer und zahlen sich
noch nicht sofort in barer Münze aus. Es ist weiterhin vorauszusehen, dass
das arabische Öl erheblich an Gewicht im Weltmachtspiel verlieren wird, oder
besser, schon verloren hat. Vor allem verfügen auch die Vereinigten Staaten
selbst über bedeutende Vorkommen. Amerikanische Soldaten in verschiedensten
Ländern zu stationieren, ist zu kostspielig. Und nun macht er aus der Not
noch eine Tugend, provoziert Unruhen in Palästina (Nach dem Motto: Ich
langweile mich, es soll doch endlich etwas passieren.), trifft sich als
Showman mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, und verkleinert die
Einflusszone der U.S.A.. Die Isolationists im Amerika des Anfangs des
zwanzigsten Jahrhunderts würden jubeln.
Ich denke nicht, dass Trump
so überlegt ist, und dies erkannt hat. Ich spreche ihm jegliche Art von Weltanschauung
oder Weltvorstellung ab. Er ist wie ein großes Kind, dem sein Sandkasten
plötzlich zu groß geworden ist und der jetzt mit Argusaugen darauf aufpasst, dass die
Nachbarkinder keinen Sand stehlen. Zweifelhaft ist, ob er überhaupt weiß, wer oder was Argus war und dass man ihm nicht mit "You are fired!" kündigen kann.
Wir befinden uns vor der
Entstehung einer neuen Weltordnung, China, die Europäische Union, vielleicht
ein vereintes Südamerika, das isolierte Indien und noch viele andere warten
nur darauf, an den Platz Amerikas zu treten.
Und wir dürfen nie
vergessen, dass der kalte Krieg nur für wenige Regionen der Welt (Europa, Kanada,
Australien) eine friedliche Zeit war.
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Saturday, 9 June 2018
230 Kleinere Schriften XXIX 1) Amikor kiderül egy diákról, hogy
kisfideszes 2) Szoktam kiskutyákat simogatni 3) Während eines
frühsommerlichen Spazierganges 4) Wer ist der dumme? 5) Fräulein und Männlein
6) Ob wohl Beziehungen 7) Griechenlands modernes Drama
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1) Amikor kiderül egy diákról, hogy kisfideszes
2) Szoktam kiskutyákat simogatni
3) Während eines
frühsommerlichen Spazierganges
4) Wer ist der dumme?
5) Fräulein und Männlein
6) Ob wohl Beziehungen
7) Griechenlands modernes Drama
1) Amikor kiderül egy diákról, hogy kisfideszes (általában már első
találkozáskor), akkor hátra szoktam dőlni és mondani: Az Orbán gyereki
gondolat menete szerint: (Most előredőlök, eltorzítom az arcomat Orbán
gyereki módon és intően felemelem egyik kezem, kinyújtva mutató újamat.) Én
Soros György ügynöke vagyok! (A diák ijedten néz rám.) Soros pénzel engem és
én végrehajtom az ő parancsait. (A diák ilyenkor vagy rájön, hogy gömb alakú
a föld, vagy soha többe nem jön vissza, mert elhiszi ezt az Orbán gyereki
blődséget. De egy ilyen emberrel úgyse lehet mit kezdeni.)
2) Szoktam kiskutyákat simogatni. Guggolva fölnézek a gazdájára és
mondom: Szeretem a kutyákat jobban, mint az embereket! (Mosoly a gazdától.)
Okosabbak, mint az emberek! (Megint mosolyog a gazda.) Ebből a kutyából soha
nem lenne kisfideszes! (Ha nem épp kisfideszes a gazda, akkor most már
röhög.)
3) Während eines frühsommerlichen Spazierganges, es hatte gerade geregnet
und die Vertiefungen im Asphalt waren mit Wasser gefüllt, sehe ich ein Kind
mit hohen Gummistiefeln, wie es in einer dieser Pfützen stapfend seine
Freuden findet. Die Mutter kommt herbeigerannt und schimpft das Kind. Ich
wende mich an diese und erkläre ihr, dass es im Leben dieses kleinen Menschen
noch so viele Verbote geben wird. Warum sollen wir ihm nicht diese kleinste
Gunst gewähren, wenn es uns so wenig kostet?
4) Wer ist der dumme? Der nichts weiß und Blödsinn spricht, oder der
etwas weiß und trotzdem Blödsinn spricht?
5) Fräulein und Männlein sollten so lange ihre Triebe ausleben, solange
sie es können. Und danach können sie sich damit beschäftigen, auch etwas
Nützliches zu tun.
6) Ob wohl Beziehungen daraus bestehen, dass der eine unterhält und der
andere sich dabei amüsiert?
7) Griechenlands modernes
Drama
Sofort nach dem zweiten
Weltkrieg war es überhaupt nicht sicher, dass Griechenland zur westlichen
Welt gehören sollte. Die Bevölkerung hatte auch hier, wie in sehr vielen
anderen Ländern, genug von den führenden Schichten, die sie zweimal in eine
Kriegskatastrophe geführt hatten, und wandte sich nun dem Kommunismus zu. Die
Führungen der westlichen Welt sahen es trotz der schrecklichen Erfahrung mit
dem Nationalismus anscheinend überall als ihre Aufgabe an, die
Machtergreifung von linksgerichteten Gruppen zu verhindern. In Frankreich
fand man einen De Gaulle, in Deutschland einen Adenauer, was später zu den
Studentenbewegungen von neunzehnhundertachtundsechzig führte. Griechenland
und die Türkei waren für die Amerikaner und Engländer wichtig, um den
Bosporus zu besetzen und damit die Russen im Schwarzen Meer einzuschließen. Deshalb
richtete man in Griechenland nach langem Bürgerkrieg eine Militärdiktatur
ein, später eine rechtsgerichtete Demokratisierung, unter Ausschluss
wirklicher linksgerichteter Parteien. Jahrzehnte lang wurden nun jene von
Amerika, später der Nato und Europäischen Union finanziert, wobei man
gegenüber der maßlosen Korruption beide Augen zudrückte, nach dem Motto „nur
keine Kommunisten!“. Nach dem Zusammenbruch des Sowjet-Blocks neunzehnhundertneunzig
kam der jugoslawische Krieg, wobei Griechenland, Bulgarien, Albanien,
Rumänien und Ungarn wichtig waren und finanziell unterstützt wurden, um sie
als militärische Basis zu benutzen. Aber zweitausend nach Ende der Kampfhandlungen
verlor Griechenland seine strategische Wichtigkeit. Die etablierten Schichten
veranstalteten noch eine Olympiade, wobei sie das Land in die Pleite führten.
Fünfzig Jahre lang hatte man außer dem Tourismus nichts entwickelt oder
aufgebaut. Als die unterstützenden Geldmittel ausblieben folgte der
vorauszusehende wirtschaftliche Zusammenbruch.
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Friday, 1 June 2018
229 Kleinere Schriften XXVIII
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1) Der Hund
„Na! Das ist jetzt dein
Platz. Wenn du dich benimmst, kannst du bleiben.“ Bläckie, der weiß-gefleckte
Mischling, schaute sich schüchtern im Vorzimmer um. Der Mann hatte ihn gerade
von seiner Mutter entfernt und hier an diesem neuen Ort in einen Korb mit
weichen alten Kissen gesetzt. Nun stellte er einen Napf mit zwei Vertiefungen
neben den Korb. In die eine füllte er Wasser, in die andere Trockenfutter aus
einer Tüte. Bläckie war zu sehr mit der neuen Umgebung beschäftigt, und
wusste auch nicht, dass der Fressnapf nun seiner sein sollte. Er saß auf den
Kissen und wartete, was passieren sollte. „Bläckie! Das ist dein Futter.
Magst du das nicht? Auch noch wählerisch! Gefressen wird, was in den Napf
kommt. Hörst du? Bläckie!“ Der Hund hatte keine Ahnung, was das alles sollte.
Auch mit dem Wort „Bläckie“ konnte er nichts anfangen, weil er bisher
überhaupt keinen Namen gehabt hatte. „Na, friss mal!“ und sogleich nahm er
den Hund und setzte ihn vor den Napf. Bläckie schaute ihn mit verwunderten
Augen an und wollte in den Kork zurück, auf dessen Kissen er begonnen hatte,
sich wohl zu fühlen. Mit einem goetheschen „Willst du nicht, so brauche ich
Gewalt!“ nahm er den Kopf des Hundes und tauchte die Schnauze in das Wasser,
wodurch sich die Nasenlöcher mit Wasser füllten und er niesen musste. „Dummer
Hund! Kannst du nicht mal normal trinken?“ schnurrte das Herrchen empört.
„Naja! Du wirst es schon noch lernen.“ Damit verließ er den Neuankömmling,
begab sich in das andere Zimmer und die liegengebliebene Arbeit am
Schreibtisch wieder auf. Nachdem das Tierchen sich von den ersten
Überraschungen ein bisschen erholt hatte, lief es ein paar Male um die eigene
Achse, damit der Liegeplatz mit den Kissen auch wirklich platt war, wie es
Hunde im Allgemeinen machen, rollte sich zusammen, gähnte, legte die Schnauze
zwischen dem hinteren Oberschenkel und Körper und schloss die Augen. „Was für
ein Tag!“ Nach einer halben Stunde kam das Herrschen in das Vorzimmer. „Na!
Wenigstens ein ruhiges Tier!“ dachte er drehte sich herum und nahm wieder am
Schreibtisch Platz.
Es war schon acht Uhr am
Abend, als ihm dann plötzlich einfiel, dass er das kleine Tierchen noch
spazieren führen müsste, damit er sein Geschäft nicht in der Wohnung macht.
Aber er hatte weder Halsband noch Leine gekauft. „Warum hab‘ ich nur auf
meine Freundin gehört?“ dachte er bei sich. „Eigentlich wollte sie ja einen
Hund.“ Er suchte etwas, das als Leine benutzt werden könnte. Er nahm die Schnur
der Gardine, machte eine Schlinge und hob den Hund hoch. Nun klingelte auch
noch das Telefon. Er machte sich eine Hand frei und drückte den
„Gespräch-annehmen“-Knopf. „Hallo!“ In diesem Moment wachte Bläckie auf,
erschrak und seine Schließmuskeln versagten. Körperwarmes Nass lief über die
Hand auf seine Hose. „Verdammt! Er hat mich angepisst.“ – „Wer? Hast du einen
Hund? Oh, du bist ja süß! Ich komme sofort vorbei.“ – „Bring eine Leine mit!“
Aber sie hatte schon aufgelegt. „Wenn sie kommt, kann ich dem Hund die Schnur
nicht um den Hals legen, weil sie
verärgert fragen würde, ob
ich den kleinen aufhängen will.“ Also ging er in den kleinen
Gemeinschaftsgarten des Mehrfamilienhauses, schloss alle Tore und setzte die
Unannehmlichkeit ins Gras. Dabei hoffte er, dass kein Nachbar sich beschweren
wird. Als der Hund so dort saß und sich nicht bewegte, dachte das Herrchen:
„Wenn der jetzt kein Geschäft macht, scheißt er mir in der Nacht in die
Wohnung. Die haben mir zwar gesagt, dass er stubenrein ist, aber nach der
ersten Erfahrung auf meiner Hand, bin ich nicht mehr so sicher. Warum musste ich
mir auch so viele Probleme aufhalsen?“
Dann wurde das äußere
Gartentor geöffnet. „Oh, der ist ja süß! Aber wolltest du denn keinen
Rassehund?“ fragte seine Freundin. „Eigentlich wollte ich gar keinen Hund.
Doch hat die Hündin einer meiner Freunde vor zwei Monaten geworfen und die
bestürmten mich schon wochenlang doch einen zu nehmen. Und da du ja unbedingt
einen wolltest, hab ich dir einen mitgebracht.“ – „Naja. Aber doch nicht in
der Wohnung einer Frau!“ – „Ja! Du willst nur die Freuden haben und die anderen
sollen die Arbeit machen.“ – „Wenn du so mit mir sprichst, gehe ich sofort
wieder nach Hause.“ Und mit diesen Worten drehte sie sich um und war schon
verschwunden, bevor er auch nur hätte protestieren können.
„Siehst du Bläckie? So
schnell kann das gehen.“ Der Hund mit verwunderten Augen zu ihm hoch und das
Herrchen hatte das Gefühl, dass das der Anfang einer sehr langen Freundschaft
werden sollte. Er setzte sich zu seinem Hund ins Gras, während das kleine
Tierchen in zwei Metern Umkreis schein ein bisschen herumschnüffelte. Nach
einer Zeit kam es zurück und schmiegte sich vorsichtig in die Beugung
zwischen Unter- und Oberschenkel seines Herrchens. „Na! Du bist ja ein liebes
Tierchen!“ Während er sanft seinen kleinen, neuen Freund streichelte, sah er
mit leeren Augen in die Sterne. Vielleicht sollte er sich eine neue Freundin
suchen, ging es ihm durch den Kopf. „Aber anscheinend ist so ein Hündchen für
Frauen ein Hinderungsgrund.“
Das Gegenteil sollte sich
herausstellen. Schon bei seinem ersten Spaziergang hielten ihn, oder besser
den Hund, fast jeden Meter Mädchen oder Frauen an, weibliche Wesen in jedem
Alter. Manchmal kämpften sie förmlich um die Gunst, den kleinen als erste
streicheln zu dürfen.
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