204) Was gut ist, ist einfach gut II
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204
Was gut ist, ist einfach gut
II
Langsam kam die
Musik-Branche zu der Einsicht, dass die Jungs für ihre Ziele nicht geeignet
waren. Die Stilrichtung war genial, man musste nur die richtigen Leute
finden, auf die man das alles aufbauen konnte. Im Idealfall hatte man ein
Talent gefunden, schminkte es ein wenig, dafür gab es Kosmetiker,
Journalisten, Designer, Mode-Fachleute, dann konnte die Kampagne beginnen.
Nach den Aufnahmen in einem Profi-Studio, in dem man alle Effekte ausnutzte,
alle Ton- und Klangnuancen korrigieren konnte, wurden Konzerte veranstaltet.
Tontechniker, Playback, Lichteffekte, Riesenplakate und Platten, CDs in allen
Geschäften, ständige Präsenz im Radio, Interviews im Fernsehen, Artikel in
der Boulevardpresse. Und dann würde man sehen, wie sehr man den Markt
ausschlachten könnte.
Die Plattenfirmen liefen nun
um die Wette. Jede baute sich ihre eigene Stargruppe auf, ein paar uralte
Schlager wurden neu verarbeitet, mit diesem neuen Rhythmus versehen, natürlich
alles in C-Dur, vier oder fünf Akkorde. Bevor die Platten fertig waren,
erschienen schon die Werbeplakate. Je nach Verbraucherzielgruppe variierten
das Aussehen, das Image und die Texte der Musikband. Für die Jüngsten:
„Hurra, die Ferien sind da!“ Für die Zwanziger: „Liebe am Strand!“ Für die
Dreißiger: „Ein grünes Leben!“ Für die Vierziger: „Gib ihr eine Rose!“
Konzertsäle wurden reserviert. Jeder wollte die meisten Plätze besetzen,
Radiominuten kaufen.
Die Gruppe gab auch
weiterhin ihre Konzerte. Doch der Bedarf sank, immer häufiger wurden ihre
Auftritte von Kneipenbesitzern abgelehnt, sie mussten ihre Gage senken. Für
die meisten Mitglieder war das kein so großes Problem, hatten sie doch ihr
Studium fast beendet und eigentlich auch nie wirklich den Wunsch gehegt, ins
Musikgeschäft einzusteigen. Nur manchmal wenn sie in dem einen oder anderen
Schlager ihre eigene Musik erkannten, tat es ihnen ein bisschen weh.
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Tuesday, 31 January 2017
Friday, 27 January 2017
203) Was gut ist, ist einfach gut I
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203
Was gut ist, ist einfach gut
I
„Nein, keiner kann mehr
rein! Bitte, liebe Leute! Ich spreche mit der Band und bin sicher, dass sie
auch nächste Woche hier spielen.“ – Er schloss die Tür seiner Kneipe und
drängelte sich durch die Zuhörermenge zur Theke durch. Seit
neunzehnhundertsechzig führte er den Music-pub, hatte in diesen zwanzig
Jahren so ziemlich alle Musikrichtungen des zwanzigsten Jahrhunderts zu Gast,
aber so etwas hatte er noch nie erlebt. Seit Wochen war die Kneipe jeden
Abend überfüllt. Diese Jungs waren einfach eine Goldgrube. Nicht zu viel
Elektronik, nur einfache Instrumente, ein Rhythmus der anfänglich ein
bisschen seltsam wirkte, kein wirklicher Gesang, sondern nur die Nachahmung
von Stimmen. Ganz egal, ob die schnelle, lustige oder langsame Stücke
spielten, die Musik riss die Zuhörer mit. Das waren junge Leute, sie hatten
ein kleines Hausstudio und nahmen dort ihre Kassetten auf, die er, der Wird
an der Theke neben den Getränken verkaufte. Manchmal war er fast
eifersüchtig, die verdienten mit ihren Kassetten mehr, als er mit seinen
Getränken, jedes Mal „ausverkauft“. Das waren eigentlich nur Hobbymusiker,
die hatten schon in der Schule zusammen gespielt und dabei langsam ihren Stil
gefunden. Spielten einfach die Seele aus sich heraus, improvisierten, wie die
Größten. Jetzt nach dem Abitur verdienten sie das Geld fürs Studium. Offene
Leute, deren geistiger Horizont kein Brett vor dem Hirn behinderte. Und das
alles in seiner Kneipe. Vielleicht sollte er seine Räumlichkeiten vergrößern.
Und die Zuschauer, wunderbar, forderten eine Zugabe nach der anderen.
Nach dem Ende des Konzerts
tranken die Musiker vor dem nach Hause-Weg noch ein wohlverdientes, kaltes
Bier und packten langsam ihre Instrumente zusammen. Als sie die Kneipe
verließen, fuhr ein großes Auto vor. „Steigt ein!“ – rief der Fahrer. „Ich
bringe euch nach Hause.“ Die Jungs lehnten nicht ab, mit der ganzen
Ausrüstung war es ziemlich umständlich, die öffentlichen Verkehrsmittel zu
benutzen. „Das war ja wieder ein tolles Konzert! Wo habt ihr das denn?“ Die
Jungs erzählten kurz ihre Geschichte, er hörte eigentlich gar nicht richtig
zu. „Es wäre doch gut mit so einem Kleinbus das ganze Zeug herzubringen,
nicht wahr?“ – und deutete auf die Ausrüstung. „Man müsste nur ein bisschen
Geld machen.“ – fuhr er fort. Jetzt schauten sie auf. „Wer ist das? Worauf
will der hinaus?“ – ging es ihnen durch den Kopf. Als ob er die Frage geahnt
hätte, gab er jedem eine Visitenkarte. „Talentsuche! Super Möglichkeit!“
Darunter ein wohlklingender Name, Telefon- und Faxnummer. „Ich arbeite für
eine Plattenfirma. Wir suchen solche genialen Leute, wie euch! Man müsste
natürlich etwas Elektronik hineinbringen, die Kleidung – Pop-Rock, und
wirkliche Texte von Liebe und Umweltschutz. Wisst ihr, das ist jetzt Mode!“ –
und noch viel anderes Bla Bla.
Am nächsten Abend kamen die
Mitglieder der Gruppe zusammen, um neue Stück zu probieren, Konzertpläne,
finanzielle Dinge und ähnliches zu besprechen. Aber das Hauptthema war das
Erscheinen des Agenten. Man begann, ein bisschen zu träumen, stellte sich
vor, wie es wäre. „Wenn du einmal entdeckt wirst, hast du es geschafft!“ –
hieß es da. „Oder die machen aus die eine Eintagsfliege. Wenn du nicht genau
ihre Anweisungen befolgst, lassen die dich wie eine heiße Kartoffel wieder
fallen. Du wärest ihnen ausgeliefert, würdest von ihnen abhängen. Die bauen
dich auf oder ab, wie es denen gerade gefällt.“ Zu einer gemeinsamen
Entscheidung kam es nicht, aber es bestand auch nicht unbedingt die Gefahr
einer sofortigen Trennung. Nach einer Zeit wurde die ganze Sache vergessen.
Die Gruppe hielt viele
Konzerte, fast jedes Wochenende, diese waren sehr erfolgreich und brachten
auch etwas Geld. Natürlich wuchsen auch die Ausgaben. Solange man nur in der
Heimatstadt und Umgebung Konzerte veranstaltete, war es noch ziemlich
günstig, aber weitere Reisen oder gar eine Tournee ließen sich damit nicht
finanzieren. Man musste sich langsam überlegen, ob man Hobbymusiker bleiben
wollte und sich das Studium konzentrierte, oder den riesigen Schritt ins
Musikgeschäft wagen wollte. Als die Einnahmen etwas stiegen, meldete sich
auch das Finanzamt. Jetzt hätte man eigentlich einen professionellen Manager
gebraucht, der über die nötigen Geschäftsbeziehungen verfügte. Und dann
erschien der Agent wieder, oder besser nicht nur er, sondern einige dieser
Branche. Doch die Vorstellungen dieser Leute widersprachen in jedem
Gesichtspunkt denen der Gruppenmitglieder. Die Musiker hatten eigenen
Ansichten über ihr Schaffen und Wirken und wollten diese nicht unbedingt für
billigen, verkaufbaren Schund aufgeben. Jedoch wuchsen die Spannungen
innerhalb der Gruppe.
Irgendwann rief der eine
dann heimlich einen der Agenten an. Der musste aber schnell feststellen, dass
sich hier nur der Unfähigste der Gruppe gemeldet hatte. Er hätte diese
Richtung nicht vertreten können, bei der ersten größeren Pressekonferenz wäre
der Luftballon geplatzt. Auch für einen Agenten ist das Leben nicht immer
leicht. Man muss eine Person mit Charakter finden, die bereit ist, ihre
eigene Seele für ein bisschen Geld zu verkaufen. Dumme Leute gibt’s genug,
das sind die, die den ganzen Kram der Werbekampagnen und dann die Kommerz-
oder Mode-Musik fressen und kaufen. Heute Herz-Schmerz, morgen Naturschutz
und Weltfrieden. Oder ein richtiger Mann, natürlich ein bisschen Macho, das
gefällt den Frauen. Er muss für die Gleichberechtigung der Frauen eintreten,
aber zu Hause Ordnung halten, das heißt: Der Platz der Frau ist in der Küche.
Oder: Ich liebe die Natur, und deshalb hab‘ ich mir einen Palast mitten in
den Wald gebaut. Vielleicht eine Frau mit großen Titten, ein Vorbild für die
Frauen und den Männern fallen die Augen raus. Der Snobismus kennt keine
Grenzen. „Ich fahre natürlich ein Hybrid-Auto! Man kann ja nicht mit dem
einfachen Volk die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.“ Dumme Überzeugung
gemischt mit ein bisschen Verstand. Der Star darf nur eine Spur klüger
aussehen, als der konsumierende Durchschnitt.
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Friday, 20 January 2017
202) Bestechung (Korruption) oder Staatsorganisation
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202
Bestechung (Korruption) oder
Staatsorganisation
Der ägyptische Pharao saß
auf seinem Thron und ließ sich von den Gesandten Äthiopiens beschenken. Felle
von Löwen, Antilopen, reichlich bearbeitete Elfenbeinfiguren, Kristalle,
Gläser, Edelsteine und Metalle wurden ihm zu Füßen gelegt, außerdem tausende
von Fässern mit Lebensmitteln, die unmittelbar in seine Vorratskammern
wanderten. Sehr viele Stämme aus allen Himmelsrichtungen waren zu
Tributzahlungen verpflichtet und genossen dafür seinen Schutz, oder wurden
wenigstens nicht mehr so häufig von Ägyptern ausgeraubt. Äthiopische Sklaven
und Krieger sollten seinen Haushalt und sein Heer stärken. Wenn der Pharao
die Gesandten nicht auspeitschen ließ, bedeutete es, dass er mit den Gaben
nicht unzufrieden war und nun ein Jahr lang bis zur nächsten Ernte diesen
Teil seines Reiches vergessen würde.
Der Minotaurus wartete in
seinem Labyrinth auf die Opfer der Athener, jeweils sieben Mädchen und
Jünglinge. Natürlich wurden sie nicht von ihm gefressen, wie es die Sage
erzählt. Die Insel Kreta brauchte neue, junge Sklaven, Arbeiter, Krieger,
aber vor allem neues genetisches Material, um Inzucht zu verhindern. Deshalb
forderten sie nicht nur von den Athenern diesen jährlichen Tribut, oder heute
nennen wir das Steuer.
Das römische Reich war zu
seiner Zeit das organisierteste. Die eroberten Länder wurden dem Staat
einverleibt. Augustus verkaufte die Konsuln- und Prokonsulnämter, das
bedeutete die Führung und das Recht des Steuereintreibens in den einzelnen
Provinzen, an den Meistbietenden unter den Patriziern. Diese wiederum teilten
eine Provinz in kleinere Einheiten, die sie weiterverkauften. Und so ging es
weiter die Hierarchie hinunter bis zum kleinen Bauern, der diese Steuern
bezahlte. Der Wirkungsgrad war niedrig, von zum Beispiel hundert Geldstücken
kam ungefähr eines beim Kaiser an. Das gleiche Verfahren wurde bei
Handelslinien angewandt, die er an Patrizier verkaufte.
Erst Napoleon änderte diese
Ordnung oder Unordnung, indem er nach Vorbild der französischen Revolution
ein Schulsystem einführte, in dem Staatsbeamte ausgebildet wurden, die dann
diese Ämter gegen regelmäßige Bezahlung ausübten. Die Einnahmen des Staates
stiegen gewaltig. Natürlich ließen diese Beamten auch gern ein bisschen Geld
von Privatpersonen in ihre eigenen Taschen wandern. Deshalb wurde ein
Kontrollbeamtentum geschaffen, um dies zu verhindern. Ein neuer
Strafsachverhalt entstand, den wir Bestechung nennen.
Und so steht der Staat heute
immer vor dem Dilemma seine Handlanger gut genug zu füttern, damit sie nicht
bestechlich werden, also loyal oder treu bleiben, aber ihnen doch nicht zu
viel zu geben, damit für das Funktionieren und die zu erledigenden Aufgaben
genug bleibt.
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Friday, 13 January 2017
201) Der moderne Physiker in der Welt des Aristoteles
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201
Der moderne Physiker in der
Welt des Aristoteles
Er hatte gerade die letzten
Vorträge für das Semester gehalten und bereitete sich auf eine Reise aufs
Land vor. Mit seinen Studenten war er nicht immer zufrieden, weil er das
Gefühl hatte, dass sie nicht verstehen, was er ihnen erklärt. „Wenn man die
Welt um sich herum verstehen will, gibt es keine andere Möglichkeit, als die
Gesetzte der Natur zu erlernen. Diese sind auf grundsätzliche Erkenntnisse
aufgebaut und lassen sich durch die Geschehnisse in der Natur beweisen.“ –
dachte er bei sich.
Er setzte sich in den Zug,
stieg an der kleinsten Haltestelle aus und fühlte sich erst wirklich wohl,
als er auch diese letzten Häuser verlassen hatte. Mit dem Wanderstock
ausgerüstet genoss er die Freiheit der frischen Luft. Da kam ihm aus der
Ferne ein Landwirt auf einer Karre entgegen. Dieser zog ein intelligentes
Gesicht, mit dem Verstand eines Naturburschen, der mit beiden Füßen fest auf
dem Boden stand, der sich seiner Umgebung aufs Genaueste bewusst schien. Als
diese an ihm vorüberfuhr, grüßten sie sich, wobei der Bauer nicht aufpasste
und eines der Räder der Karre auf einen größeren Grenzstein auflief. Das
ganze Gefährt hob sich einseitig, wodurch der Kutscher aus seinem Bock
gehoben wurde und vor den Füßen des Physikers landete. „Kruzitürken!“ –
entwich es ihm. „Ich bin gefallen!“ Der Physiker hatte das Gefühl, dass er
den Menschen über seinen naturwissenschaftlichen Irrtum aufklären müsse und
begann: „Nein, mein Herr! Die Mutter Erde hat sie angezogen.“ – „Was?“ – „Ja,
ja, mein Herr! Wenn es diese Anziehungskraft zwischen ihnen und dem Planeten
Erde nicht gäbe, wären Sie nach oben geflogen.“ Jetzt schaute ihn der
Landbewohner ein bisschen unglaubwürdig an. „Und ihre Mütze“ – dabei hob er
diese auf und gab sie dem Kutscher, „Ihre Mütze berührte den Boden zur
gleichen Zeit, wie Sie!“ – „Sag mir mal, du Schlauberger! Hat die Erde auch
solche Schmerzen, wie ich, wenn sie mit mir zusammenstößt?“ Der
Wissenschaftler war ein Mensch ohne Humor und verstand die Frage nicht. Nach
dieser Lektion über die geheimnisvollen Zusammenhänge der Natur und ihren
Gesetzen wollte der Bauer wieder auf seinen Wagen steigen, musste aber
feststellen, dass die Achse gebrochen war. „Das Ding fährt nicht mehr!“ –
entfuhr es ihm in seiner Wut. „Das ist nicht ganz richtig!“ – begann der
Gelehrte. – „Der Wagen ist in einer ständigen Bewegung, nur zur Beschleunigung
oder Richtungsänderung ist eine Kraft nötig.“ Jetzt verlor der Kutscher seine
letzte Geduld, spannte das Pferd aus und setzte sich darauf. „Sagen sie mir
doch bitte, wo es hier eine Herberge zum Mittagessen gibt!“ – „Ein paar
Kilometer weiter, im Dorf. Aber wenn du dich auf den Wagen setzt, fährt er
vielleicht von selbst dorthin!“- und mit einem lauten Lachen ritt er davon.
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Friday, 6 January 2017
200) 1)Bequemlichkeit: eine Hilfe oder eine Bürde 2) Der Buchdruck und
das Internet
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200 1)Bequemlichkeit: eine Hilfe oder eine Bürde 2) Der
Buchdruck und das Internet
Bequemlichkeit: eine Hilfe oder eine Bürde?
Die Sonne schien schon durch das Fenster. Warum hatte die
Weckeinstellung in seinem Smartphone nicht geklingelt. Er suchte mit den
Fingern auf dem Nachttisch nach dieser technischen Errungenschaft. Da war es,
er öffnete die Augen, aber die Mattscheibe des Gerätes wollte nicht
aufleuchten. Kaputt? Er hätte um sechs aufstehen müssen, nach dem Sonnenstand
war es aber schon mindestens halb acht. Schnell ins Badezimmer und duschen.
Brrr! Gibt’s denn kein Warmwasser? Im Sommer ist das manchmal ganz
erfrischend, doch im Winter holt sich einer dabei den Tod. Gut, dann in die
Küche, ein heißer Kaffee. Als er eintrat, wäre er fast ausgerutscht, der
halbe Raum war überschwemmt. Er machte den Kühlschrank auf. Der funktionierte
auch nicht, von dort war das Wasser ausgelaufen. Auch kaputt? Die
Kaffeemaschine zeigte keine Aktivität. Jetzt war es ihm kalt. Stromausfall!
Er kontrollierte die Sicherungen. Dort war alles in Ordnung. In der Nacht
hatte es einen starken Schneesturm gegeben, vielleicht war dabei ein fauler,
alter Baum auf die Leitungen gefallen. Aber dann ist auch die Batterie seines
elektrischen Autos nicht aufgeladen. Mal abgesehen davon, dass es im Haus
ziemlich kalt war, weil durch die Umstände die Heizung nicht funktionierte,
begann Panik, sich in ihm breitzumachen. Zu seinem Einsiedlerhof gab es
keinerlei Busverbindung. Er hatte diese Dienstleistung wegen der höheren
Besteuerung abgelehnt. Wer hätte denn gedacht, dass er einmal aufwachen
würde, und ganz von der Außenwelt abgeschnitten wäre? Er legte sich die
wärmste Kleidung an und ging zur Tür. Verdammt! Die elektrische Tür und
Fenster ließen sich nicht öffnen, weil es keinen Strom gab. Er sah aus dem
Fenster, ein Meter Schnee. Mit einem Hammer schlug er eine Fensterscheibe
ein. Fünfzig Meter im Schnee und seine Füße waren durchnässt, weitere hundert
Meter und er fühlte seine nicht mehr, stolperte und fiel. Das war das Ende.
Ein Klingeln aus der Ferne, das war der Wecker, es war
sechs Uhr.
Der Buchdruck und das Internet
Vor ungefähr fünfhundert Jahren kam einer auf die Idee,
Schriften auf eine ganz neue Weise zu vermehren. Besonders die Kirche, die
sich mit Handschriftkopie beschäftigte, sah ihre Stellung gefährdet und
warnte davor, dass ab dieser Zeit viele versuchen würden, Lügen und andere
Unwahrheiten zu verbreiten. Und wirklich! Kunde wurde ausgetauscht, die
Kirche verlor ihre Vormachtstellung, Könige wurden gestürzt und die freie Presse
ist seither die beste Garantie für eine demokratische Gesellschaft. Natürlich
wurde auch viel Blödsinn gedruckt, aber die meisten haben gelernt,
Informationen auszuwählen.
Heute, das heißt zweitausendsiebzehn, hat ein neues
Medium die Welt erobert. Populisten wie Trump nutzten die Gelegenheit, die
amerikanischen Wahlen zu gewinnen, indem sie falsche Kunde verbreiteten und
verbreiten ließen. Aber ich bin überzeugt, dass die Leute auch hier lernen
werden, Informationen richtig einzuschätzen, Gesellschaften werden noch
gleichberechtigter. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie sich ihrer selbst
bewusst werden.
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