Tuesday, 15 May 2018

228 Kleinere Schriften XXVII 1) „Alt werden“ 2) Der Wein und seine sechzehn Grad 3) Prüfungen zur Aufnahme in den Staatsdienst 4) Ordnung oder Chaos
Written by Rainer: rainer.lehrer@yahoo.com
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1) „Alt werden“
2) Der Wein und seine sechzehn Grad
3) Prüfungen zur Aufnahme in den Staatsdienst
4) Ordnung oder Chaos


„Alt werden“ bedeutet zu denken, dass es nichts Neues zu entdecken gibt!
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Der Wein und seine sechzehn Grad
Wer hat nicht schon Weinkellner und –kenner gehört, die schwören, der Wein entfalte seinen vollen Geschmack bei sechzehn Grad. Sei er kälter, so betäube er Gaumen und Geschmacksnerven im Mund, Rachen und Speiseröhre, sei er wärmer ….., naja es ist ja keine Suppe. Und hier habe ich den restlichen Blödsinn vergessen, weil es auch ganz uninteressant ist. Warum genau sechzehn Grad? Wären vierzehn, fünfzehn, siebzehn oder achtzehn Grad wirklich ein so großes Problem. Wir essen die Fleischsuppe heiß, jede Form von Eis fast gefroren, heißen Glühwein im Winter, von fünf bis fünfzig Grad kann da alles gefunden werden.
Vor der Erfindung des Kühlschrankes befanden sich Milchgeschäfte und andere Läden, die sich mit dem Verkauf von leichtverderblichen Waren beschäftigen, meist im Keller oder Souterrain eines Hauses, weil es dort kühl ist. Und befindet sich der Keller ganz unter der Erde, so gibt es Sommer wie Winter ständig sechzehn Grad. Was würde wohl geschehen, sollte man diese Räumlichkeiten heizen oder kühlen müssen, um vierzehn, fünfzehn, siebzehn oder achtzehn Grad zu erreichen? Und so hören wir auch weiterhin die „neunmal klugen“ Erklärungen der praktischen Weinkenner.
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Prüfungen zur Aufnahme in den Staatsdienst
Wie finden Unternehmen die geeigneten Mitarbeiter? Größere Firmen haben dafür einen Einstellungstest, der dem persönlichen Gespräch vorausgeht. So ist dies auch beim Staatsdienst. Die zu lösenden Aufgaben oder Fragen richten sich natürlich nach den Fähigkeiten, die bei einer gewissen Tätigkeit erforderlich sind. Das sollte man doch eigentlich meinen! Aber beim Staatsdienst werden vor allem Fragen gestellt, die sich mit Geschichte beschäftigen, zum Beispiel, welcher König wann sein Land groß machte.
Wie wird in den Schulen Geschichte unterrichtet?
Wenn ein König oder Staatsmann erfolgreich war, das Staatsgebiet vergrößerte, einen reichen Hof führte und vielleicht noch die Künste unterstützte, um seine prachtvollen Paläste mit allem möglichen Glitzer zu schmücken und füllen, zeigt man den Schülern diese Gebäude und zählt ihnen die strategisch wichtigen Schlachten auf, hält ihnen Bilder von riesigen Grabmälern (Pyramiden) vor die Nase. Natürlich informiert man diese Lernenden nicht darüber, wie viele Untertanen dafür ihr Leben lassen mussten. Es wird ihnen ein selektives Wissen vermittelt, man möchte in den zukünftigen Staatsbürgern nur den Nationalstolz erwecken. Auch im Staatsdienst werden nur solche gebraucht, selbständig Denkende, gar Erneuerer oder aufständische Typen sind unerwünscht.
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4) Ordnung oder Chaos
Es ärgert mich! Ich habe wieder nicht aufgepasst. Es war nicht sehr teuer, nur einen halben Stundenlohn, aber es funktioniert nicht. In einem Staat mit Ordnung würde so etwas nicht passieren. Man müsste es nicht zurückbringen, weil der Laden nicht einmal versuchen würde, so etwas an den Mann zu bringen. In einem Staat mit Ordnung bekommt einer nur dann eine Arbeitsstelle, wenn er eine Wohnung hat, eine Wohnung nur dann, wenn er ein Konto hat, und ein Konto nur dann, wenn er eine Arbeitsstelle hat. Und was passiert, wenn einer einmal ausrutscht und aus der Ordnung herausfällt? Einer ist ein begabter Musiker, Schriftsteller, Handwerker, Psychologe …… Dann kann er in der Ordnung nur dann erfolgreich sein, wenn er die dafür nötigen Schulen, Ausbildungsplätze oder Universitäten, also die von diesem Staat anerkannten Ausbildungsinstitute, besucht. Hat er das nicht gemacht, kann er sich sein Brot nur mit zweitrangiger Arbeit verdienen. Es ist auch nicht sicher, dass in einer Ordnung alles immer wirklich richtig funktioniert.
Graue, wirtschaftliche Zonen sind nötig, weil sich eine Ordnung ohne Hintertüren selbst funktionsunfähig machen würde.
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Friday, 11 May 2018

227 Kleiner Schriften XXVI / Athen, Descartes, Adam Smith, Marquis de Sade, Charles Darwin, Schopenhauer / Der emanzipierte Einzelne als Grundlage von Demokratie und Wohlstand
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Athen, Descartes, Adam Smith, Marquis de Sade, Charles Darwin, Schopenhauer / Der emanzipierte Einzelne als Grundlage von Demokratie und Wohlstand

Was war wohl passiert, dass die Athener plötzlich entschieden, sich nicht mehr einem König zu unterwerfen, sondern ihr Geschick in die eigenen Hände zu nehmen, selbstverantwortlich zu handeln? Um sich herum konnten sie sich kein Beispiel nehmen. Auch ihre eigene Gesellschaft war alles andere als ideal, nur besitzende, freie, männliche Mitglieder der Gemeinschaft nahmen an den Entscheidungsverfahren teil, nach dem Grundsatz: „Wer ein Interesse hat, handelt verantwortungsbewusst!“ Ein Widerspruch der Geschichte: Leute, die selbst Sklaven hielten, wollten für sich selbst entscheiden. Vielleicht stellten sie auch vor, auf ihrem Bauernhof ein kleiner ungekrönter König / Herrscher zu sein.
Kann ein Sklave langsam zu einem selbständigen Einzelnen werden oder erzogen werden?
Im alten Ägypten ließen sie sich mit dem toten Pharao in die Totenkammer der Pyramide einmauern und begraben, in der Hoffnung diesem, so wie im Dieseits, auch im Jenseits zu dienen. Sie waren mit ihm auf Leben und Tod verbunden. War der Pharao gestorben, ging das Leben auch für sie zu seinem Ende.
Nach der Republik machten die Römer wieder ein paar Schritte zurück. Vielleicht war es weniger schlecht, nur von einem und dessen Handlangern ausgeraubt zu werden, als mehrmals von verschiedenen Interessengruppen, bei der jeder den Gott auf Erden spielte.
Auch der Monotheismus geht in diese Richtung, im Gegensatz zum Polytheismus muss nun nur noch einem Gott ein Opfer, oder besser Tribut, abgetreten werden. Irgendwann hatte der Einzelne genug und behielt alles für sich.
Aber im Mittelalter führte dies zuerst zu einer noch innigeren Bindung zu nur einem Gott, der Einzelne selbst gehörte dem Gott, der Kirche (Thomas von Aquin: „Ich bin, weil Gott mich geschaffen hat!), dem Lehnherrn, dem König.
Erst Descartes fand wieder zu sich selbst zurück, ein Aristokrat, der es schwerlich verkraftete, dass jemand über ihm stehen sollte. Aber sein „Cogito, ergo sum!“ war gefährlich, dies kam eigentlich einer Gottesverneinung/ leugnung oder Gotteslästerung gleich. Doch es war nötig, damit der Mensch sich emanzipieren konnte. Das sollte der erste, wirkliche Schritt dazu sein, während die Welt noch immer von Gott und König geführt und geregelt wurde.
 Als Adam Smith in seinem Werk „The wealth of nations“ erklärte, die Entwicklungen in der Wirtschaft würden sich gegenseitig ausgleichen, wollte und konnte ihn keiner verstehen. Unverständlich: Etwas reguliert sich selbst! Schon grammatikalisch klang das zu jener Zeit absurd. Sprachen, wie das Deutsche, benutzen hier den Doppelreflektiv „sich selbst“. Seine Zeitgenossen begnügten sich mit der bildlichen Darstellung „invisible hand“.
Die Abhängigkeit zwischen Gott / König und Untertanen wird bei Marquis de Sade noch deutlicher: Ein Gott /König / Aristokrat würde sich niemals bei einem Normalsterblichen für etwas entschuldigen. Verzeihung gibt es nur unter Gleichberechtigten.
Charles Darwin schneidet dann die letzte Kette durch: Zur Evolution brauchen wir keinen Gott.
Schopenhauer setzt das Pünktchen auf das „i“: Gott ist das vergrößerte Abbild des Menschen (also nur ein Hirngespinst).
Danach konnten Frauen, Afrikaner, Asiaten, Indianer, Homosexuelle, Leute mit körperlichen und geistigen Nachteilen gleiches Recht erhalten.
Und wo lebt der Mensch wirtschaftlich am besten, am längsten, aber nicht am glücklichsten?
Natürlich in Demokratien! Und dort ist das Leben am schwersten, weil man / frau denken muss.
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Monday, 7 May 2018

226 Kleiner Schriften XXV 1) Wenn die Dummheit denkt 2) Berufe der Zukunft 3) Neugierde, Neid, Stolz und Eitelkeit
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1) Wenn die Dummheit denkt
2) Berufe der Zukunft
3) Neugierde, Neid, Stolz und Eitelkeit


1) Wenn die Dummheit denkt, dass sie die Elite ist.
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2) Berufe der Zukunft
Die Technik (griechisch: Fähigkeiten) mach unser Leben leichter und bequemer, wie sie uns wortwörtlich die Arbeit abnimmt. Auf einer gewissen Stufe macht sie gar Arbeitskräfte überflüssig, da diese durch Maschinen ersetzt werden können. Es gibt eigentlich keine Tätigkeit, in der auch nur die kleinste Wiederholung vorkommt, die eine Maschine oder ein Programm nicht schneller oder gar besser erledigen könnte. In sehr modernen Krankenhäusern wird nur noch der Plan des Eingriffes ausgearbeitet, alles andere wird von Robotern ausgeführt. Selbst für Ballsportarten sind Roboter geeignet. Stellen wir uns Firmen vor, die wie bei Formel 1 ihre neueste Entwicklung ausprobieren und bekannt machen.
Aber was sind Berufe, die eine Maschine nicht kann? Werden wir bald alle arbeitslos? Ich erwähnte schon, dass Wiederholung und Kreativität hier eine entscheidende Rolle spielen, und vor allem der Umgang mit Menschen. Psychiater, Psychologen, Personaltrainer. Der Mensch hat ein Verlangen danach, dass man sich mit ihm beschäftigt, wir sind der Mittelpunkt unserer eigenen Welt. Und dann natürlich der Lehrer! Jedem Kind werden mehrere Lehrer zur Seite stehen, später sogenannte Berater. Nur jeder tausendste, der durch Phantasie und Erfindungsgeit herausragt, bekommt die Aufgabe, Neues zu entwickeln.
Neues? – Natürlich! Neue Wünsche, Möglichkeiten, Bedürfnisse. Das sind die einzigen Dinge, zu denen Maschinen nicht fähig sind. Sie haben keine Träume oder Vorstellungen über die Zukunft.
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3) Neugierde, Neid, Stolz und Eitelkeit
Zeus (Kronides) schaffte es einfach nicht, seiner Frau Hera treu zu sei, immer wieder ließ er sich von der Sucht nach junger Schönheit besiegen. Eines seiner Opfer war eine Königstochter namens Semele, der er als schöner Jüngling erschien. Welcher Mann stattlichen Alters rühmt sich nicht auch heute gern, bei jüngeren Mädchen anzukommen, um den Neid anderer zu erwecken. Semele war nicht weniger eitel, um sich der männlichen Schönheit und reichen Kleidung hinzugeben. Sie hätte nun ihr glückliches, nächtliches Leben genießen können, wäre sie nicht auch stolz gewesen. Sie musste es unbedingt jemandem erzählen. Der Legende nach sprach sie mit ihrer alten Hebamme darüber, aber wir können fast sicher sein, dass sie sich wohl ihren Gespielinnen anvertraute, die sie beneiden sollten. Dies taten jene auch und verlangten sogleich Beweise. Semele zwang nun den obersten Gott, der sich natürlich weiterhin mit seiner Schönen vergnügen wollte, sich zu erkennen zu geben, seine Größe und Macht zu zeigen. Als einfacher Jüngling war er zärtlich und lieblich, aber als Gott mit seinem Blitz in der Hand verbrannte sie neben ihm.
Die  griechische Mythologie ist voll von Halbgöttern, die natürlich von irgendeinem menschlichen und einem göttlichen Partner geboren werden mussten. Und Amor verletzte mit seinen lieblichen Pfeilen nicht nur andere, sondern war manchmal so ungeschickt in die eigene Grube zu fallen. In dieser Geschichte verliebte er sich in die hochgeborene, schöne Psyche. Er konnte sie, oder sie ihn, nur in der Nacht unsichtbar oder ungesehen genießen, Sie hätte mehr fühlen und nicht sehen müssen. Doch ist eine Freude erst dann richtig groß, wenn man / frau um sich beneidet wird, deshalb berichtete sie ihren Schwestern davon, die ihr dann das Glück verderben wollten. „Wenn ich nicht glücklich bin, soll es ein anderer auch nicht sein!“ Als nun Amor wieder einmal nach einer mannprüfenden Bettschlacht erschöpft neben Psyche niedergesunken war, stand sie auf und entzündete eine Öllampe. Entzückt von dem Anblick hielt sie die Lampe unvorsichtigerweise ein wenig schief, so dass heißes Öl auf den Arm des Schlafenden tropfte, worauf er erwachte. Erkannt konnte er nun nicht mehr bei ihr verweilen. Erst nach langen Abenteuern bekam die Trostlose ihren Geliebten wieder.
Im  Mittelalter bot die öffentliche Meinung den Liebenden keine besseren Eigenschaften. Woher hätte man / frau solches auch lernen sollen, wenn eine katholische Kirche ihnen immer vor Augen hielt, wie schlecht sie seien und sowieso nur in einem Jammertal schmachteten? Als Lohengrin im Ritterkampf seine Elsa aus den Fängen des Gottesgerichtes befreite, legte er ihr zwar nahe, ihn nie nach seiner Herkunft oder seinem Namen zu befragen, doch nach glücklichen Flitterwochen konnte sie vor dem Altar der eigenen Neugier und dem Drängen der anderen nicht weiter widerstehen. Gezwungen zur Antwort verabschiedete er sich. So verlor sie ihn, bevor sie seine Zärtlichkeit erst richtig hätte auskosten können. Und wie der elende Jesus, musste auch sie vor Trauer zugrunde gehen.
Heute sollte man / frau doch hoffentlich etwas gelernt haben, nicht wahr?

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