257 Kleinere Schriften LI 1) Leere Augen 2) Nicht ich 3) verständlich 4)
dem Anhänger eines autoritären Systems 5) Nationalismus / Rassismus 6) Das
Spiel mit der Zeit
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1) Leere Augen
2) Nicht ich
3) verständlich
4) dem Anhänger eines
autoritären Systems
5) Nationalismus / Rassismus
6) Das Spiel mit der Zeit
1) Leere Augen
Der Hunger trieb die junge
Maus aus ihrem Loch. Die Behausung war gut gewählt, mit frischem Gebüsch um
den Eingang. Keine Schlange hätte sich in das Tunnellabyrinth hineingetraut.
Die Sonne war gerade aufgegangen und Tau lag vor dem Eingang. Sie hüpfte nur
ein Schritte, um ein paar Körner zwischen den Vorderpfoten zum Maul zu
führen. Ganz vertieft ins Fressen hatte sie plötzlich das Gefühl, von irgendwoher
beobachtet zu werden. Doch der Duft der Körner verdrängte das kurze Zittern.
Als sie sich überrascht umschaute, hatte sie die Schlange schon gebissen.
Reflexartig sprang die Maus davon, kein Gedanke, nur laufen. Schnell werden
die Glieder schwerer, das Gift beginnt, zu wirken. Statt des Laufens geschah
nur noch ein Zucken, die Augen drehen sich noch in alle Richtungen, dann
blieben auch sie stehen und blickten starr in den blauen Himmel. Nun kam die
Schlange und die Maus verschwand langsam in ihrem Schlund, wobei sie ihre
Kiefer aushängt, um der Beute Platz zu machen.
2) Nicht ich
Nicht ich, der diese Zeilen
schreibt, bin für meine Umgebung gefährlich, sondern der, der diese Zeilen
verbietet oder dafür Strafe in Aussicht stellt.
3) verständlich
Ich habe nicht gefragt, ob
es laut euch verständlich ist, was ich schreibe, sondern ob ihr versteht, was
ich schreibe.
4) dem Anhänger eines
autoritären Systems
Warum sollte ich dem
Anhänger eines autoritären Systems das Recht zugestehen, seine einen Meinung
auszudrücken? Wenn er die Macht hätte, würde er mir dieses Recht sofort
absprechen.
5) Nationalismus / Rassismus
Da der Nationalismus davon ausgeht, dass ein
Land besser sein soll, als das andere, führt er zwangsläufig zum Rassismus.
6) Das Spiel mit der Zeit
Sie sitzen in der Straßenbahn,
einander gegenüber, wortlos. Sie mit einem grimmigen Gesicht, hinter dem sich
ein riesiges Lächeln verbirgt. Er mit einem sorgenvollen Gesicht und einer
Wolke über sich, aus der dichter Regen fällt.
Am Rande eines Parks steigen
beide aus, und sie zieht ihn in eine bestimmte Richtung, bis sie zwischen den
spärlich stehenden Bäumen verschwinden.
„Hier haben wir uns
kennengelernt. Kannst du dich erinnern.“ Ein Lächeln erscheint auf seinem
noch immer zerdrückten Gesicht. „Warum hast du mich hierhergeführt?“ Sie gibt
ihm Zeit. „Ja! Wie konnte ich das nur vergessen! Genau vor zwanzig Jahren, an
diesem Tag.“ sprach er hoffnungsvoll. Sie hatte bisher kein einziges Wort
gesprochen, „Wir machen jetzt ein kleines Spiel.“ ihre Augen strahlten. „Wir
spielen jetzt, dass die Zeit rückwärts läuft.“ Er sieht sie mit überraschten
Augen an. „In Ordnung?“ fragt sie ihn. Er nickt. „Wir drehen jetzt die Uhr um
zwanzig Jahre zurück!“ Wieder nur ein Nicken seinerseits. Sie steht auf und
geht langsam weg, als ob sie einen Spaziergang machen wolle, um bald
wiederzukommen. Nun ist sie aus den Augen verschwunden. Auch damals hatte sie
sich neben ihn gesetzt, hatte sich ihn vielleicht ausgesucht.
Nach einer Stunde steht auch
er auf und geht weg. Er hatte verstanden, dass sie nicht wiederkommen würde.
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Tuesday, 19 February 2019
Monday, 11 February 2019
256 Kleinere Schriften L 1) Ordnung muss sein! 2) Computer und Sprache 3)
Reizende Wesen 4) Sich anpassen oder eigene Persönlichkeit 5) Marx und die
Ungarn
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1) Ordnung muss sein!
2) Computer und Sprache
3) Reizende Wesen
4) Sich anpassen oder eigene
Persönlichkeit
5) Marx und die Ungarn
1) Ordnung muss sein!
Hastige Schritte aus allen
Richtungen, lange, müde Gesichter, soweit das Auge reicht. In der Straßenbahn
Rentner, die schon am frühen Morgen auf den Markt eilen, als ob ihnen die
Zeit weglaufen würde. Mütter, die ihre Kinder in den Kindergarten oder in die
Schule bringen. Jugendliche, die sich in Gruppen langsam in die Mittelschule
schleifen. Junge Frauen, die ihr Smartphone als Spiegel benutzen und Kaugummi
kauend ihren Lippenstift kontrollieren. Männer, elegant gekleidet, um im Büro
den Clown zu spielen. Bei einem dieser männlichen Lutscher steht der Kragen
seines Anzugs schief, weil die Hälfte sich zufällig hochgekrempelt hatte. Ich
stelle mich neben ihn und mache ihn darauf aufmerksam. Er schaut mich ein
bisschen verstört an. „Wenn sich einer schon so anziehen will, muss auf
Ordnung geachtet werden!“ – sage ich lächelnd.
2) Computer und Sprache
Ein Computerprogramm verfügt
über eine bestimmte Struktur. Umso komplexer ein solches ist, desto mehr
Möglichkeiten gibt es. Bei einer Sprache ist das ähnlich. Umso mehr Grammatik
es gibt, umso größer der Wortschatz ist, desto mehr kann mit einer Sprache
ausgedrückt werden.
3) Reizende Wesen
Der alte Schmetterling sitzt
auf einem Blatt und schaut sich die vielen Blumen in tausend Farben an. Als
er jung war sprang er von einer auf die andere dieser einladenden
Schönheiten. Als hätten sie ihn alle gleichzeitig gerufen. Aber heute blickt
er sich um und muss feststellen, dass es diesen reizenden Wesen eigentlich
ganz gleich ist, ob es eine Biene oder ein Schmetterling ist, der sich auf
ihnen niederlässt, sowie es auch ihm egal
war, ob es eine blaue, rote, weiße oder gelbe Blüte war.
4) Sich anpassen oder eigene
Persönlichkeit
Jeder will gut leben, einen
guten Lebensstandard erreichen. Dazu wird die Anerkennung der Gesellschaft
benötigt, die sich in barer Münze oder Gütern auszahlt. Wer sich am besten
verkauft, bekommt ein größeres Stück von der Torte. Und so versucht man es,
der eine verhält sich auffallend, der andere gliedert sich bis zur
Unkenntlichkeit ein. Wenn die Vorgesetzten oder Älteren umringt von den
Jüngeren eine Helferin oder einen Helfer auswählen, beschränkt sich ihr
Urteil immer auf den ersten Eindruck. Bei den Mädchen zählen die schönen
Augen, bei den Jungs der beste Fußkuss. Oder du baust dir selbst etwas auf,
stellst deine eigenen Regeln und Wertvorstellungen auf, machst dich nicht
mehr selbst zum Clown, um den Erwartungen zu entsprechen, das ist der
schwierigere Weg, das dauert sehr lange und benötigt viel Energie, wirst
immer wieder verstoßen und bestraft, weil du nicht bereit bist, dich
einzugliedern, auch der Erfolg ist nicht garantiert, du könntest sogar in
Scham untergehen, meist kommt die Anerkennung erst nach deinem Tod.
5) Marx und die Ungarn
Fünfhundert Jahre vor
unserer Zeitrechnung erschienen die Germanen in Europa und besiedelten ein
Gebiet vom Rhein bis zur heutigen russischen Grenze, von Finnland bis zu den
Alpen und dem Balkangebirge. Im fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung
brachte die Völkerwanderung durch den Einbruch der Hunnen Bewegung vor allem
nach Mitteleuropa. Im sechsten und siebten Jahrhundert verdrängten die Slawen
die German aus Ost- und Südosteuropa. Der Wunsch, diese Gebiete
zurückzuerobern, zeigt sich von Karl dem Großen über den Deutschen
Ritterorden bis Hitler. Als am Ende des neunten Jahrhunderts die Ungarn im
Donaubecken auftauchen trennen sie die Südslawen von den nördlichen Stämmen.
Anfangs waren die Ungarn in den Augen der Germanen nicht besser, als die
Slawen, weil diese durch Raubzüge Süddeutschland, Norditalien, Frankreich bis
Nordspanien unsicher machten. Später nahmen auch sie das Christentum an und
mit der Zeit änderte sich die Meinung der Germanen über sie. Als sie dann
auch noch Teil der Habsburgischen Donaumonarchie wurden, stiegen sie sogar
zum Verbündeten gegen die Slawen und den durch den russischen Zaren
proklamierten Panslawismus auf. Während der Revolutionswelle von 1848, die in
ganz Europa die alte Ordnung ins Wanken brachte, drückten viele
sozialrevolutionäre Denker den Ungarn gegen die Österreicher die Daumen,
einer davon war Karl Marx.
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Saturday, 9 February 2019
255 Kleinere Schriften IL 1) Man muss einen lieben oder hassen. 2) Der
Grundgedanke des Sprachen-Blogs 3) Idee für ein Spiel zum Biologie-Lernen
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1) Man muss einen lieben
oder hassen.
2) Der Grundgedanke des
Sprachen-Blogs
3) Idee für ein Spiel zum
Biologie-Lernen
1) Man muss einen lieben
oder hassen. Wem die Leute gleichgültig gegenüberstehen, hat keinen
Charakter, ist keine Persönlichkeit.
2) Der Grundgedanke des
Sprachen-Blogs
Mathematische Ergebnisse beruhen auf
Axiomen / Grundsätzen,
zum Beispiel: 2 + 2 = 4.
Wenn 12 : 3 = 4 ausgerechnet
werden soll, dann:
Bei einer Sprache ist es
nicht ganz so einfach, weil sie mathematisch nicht beschreibbar ist.
Ein Übersetzungsprogramm arbeitet
mit einem Wörterbuch. Anfänglich werden Wörter, dann Redewendungen und zuletzt
ganze Beispielsätze verwendet, weil Wörter in anderem Satzzusammenhang eine
andere Bedeutung haben können. Nach einer gewissen Anhäufungsmenge von
Beispielsätzen wird es dem Programm aber unmöglich den richtigen Beispielsatz
auszuwählen, weil die Beispielsätze sich zu sehr gleichen, wodurch die
Qualität der Übersetzung leidet.
Der Sprachenblog beginnt mit
den einfachsten Elementen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
Diese werden anfänglich durch
Bilder erklärt, später, nach Vorhandensein eines bestimmten Wortschatzes
können Wörter durch Wörter erklärt werden.
Beispiel: Peter isst zehn
Würste. Er ist „sehr“ hungrig.
Der Satz „Ich spreche gut
Deutsch.“ muss also in seine Elemente zerlegt werden:
1) Ein Bild für „ich“: Eine
Person steht vor dem Spiegel und zeigt auf das Spiegelbild, also auf sich
selbst und sagt „ich“.
2) Ein Bild mit einer Person
und einer Sprechblase.
3) Ein Bild mit einem Engel
und einem Teufel, wobei natürlich der Engel gut und der Teufel schlecht ist.
4) Eine Landkarte Europas
mit Deutschland hervorgehoben.
5) In Deutschland sprechen
die Leute Deutsch.
6) „gut“ nicht nur als
Adjektiv, sondern auch als Adverb
Soll der Satz „Ich spreche
gut Deutsch.“ nun in eine andere Sprache übersetzt werden, kann er nach dem
gleichen Model im Deutschen zuerst zerlegt und dann in der gewünschten
Sprache wieder aufgebaut werden. Das Programm würde also nicht Wörter
übersetzen, sondern die Struktur analysieren, danach die entsprechende
Struktur in der gewünschten Sprache suchen und den Satz durch seine Teile
wieder zusammenstellen.
3) Idee für ein Spiel zum
Biologie-Lernen
Zuerst müssen quadratische
Karten ausgeschnitten werden. Auf die Karten werden Bilder von Tieren, wie
Insekten, Säugetiere, von Pflanzen und so weiter geklebt.
Ein Spieler legt eine Karte
auf den Tisch, zum Beispiel: Blume. An die vier Seiten der Blumenkarte können
jetzt eine Bienenkarte (weil sie Honig sammelt und die Blüte befruchtet),
eine Ziegenkarte (weil sie Blumen frisst) und so weiter gelegt werden. Zur
Ziegenkarte passt der Wolf, der die Ziege fressen will, oder der Mensch, der
die Ziege melkt. Zum Wolf passt die Larve der Fliege, die den Wolf frisst,
wenn er gestorben ist. Die Fliege wird von der Spinne gefressen, die Spinne
wird von Bakterien zerlegt, wenn sie gestorben ist. Die Bakterien bilden
Mineralien, die in den Boden kommen und von der Pflanze wieder aufgenommen
werden.
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