Thursday, 17 August 2017

214 Kleinere Schriften XIII 1) Die Geschichte wiederholt sich 2) Der Todeskampf des Mittelalters
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214 Kleinere Schriften XIII
1) Die Geschichte wiederholt sich
2) Der Todeskampf des Mittelalters

Die Geschichte wiederholt sich
Die Restauration von achtzehnhundertsechzehn konnte zwar die alten, staatlichen Strukturen wieder herstellen, aber der Glaube an die Unantastbarkeit der Religion oder des Königs war zerstört. Aber was ersetzte die Treue gegenüber Gott und König? Der Nationalismus, alle Leute eines Landes sollten Brüder sein, füreinander da sein. Napoleon, die große Hoffnung, hatte sie alle verraten, als er sich selbst zum Kaiser krönte. „Die Franzosen brauchen König, wenn sie sogar einen Kaiser akzeptieren!“ So gab man ihnen wieder die Bourbonen. Jedoch nach dreißig Jahren mussten diese das Land erneut verlassen. Ist der Geist der Freiheit einmal aus der Flasche, dann ist sie später zu klein für ihn. Die Gedanken suchen sich neue Dimensionen, neue Wege der Verwirklichung.
Mit englischen Schiffen kamen nicht nur Waren aus aller Welt, sondern auch neue Motive, Formen und Vorstellungen über Farben nach Europa. Schwarzafrika, Indien, China, Japan und die arabische Welt ließen sich nun auch hier kennenlernen, man musste keine Reise um die Erde mehr antreten. Impulse warteten darauf entdeckt zu werden. Die Technik ermöglichte, bisherige, natürliche Grenzen zu überschreiten. Doch der geistige Höhenflug machte vielen Angst, sie befürchteten den Boden unter den Füßen zu verlieren, waren noch nicht reif genug, ihr eigenes Geschick bestimmen zu wollen. Bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts war das Chaos in den Köpfen so groß geworden, dass sich die meisten gerne in die Hände einiger Führer gaben; das Ergebnis war der erste (der große Krieg) und zweite Weltkrieg.
Nach dieser katastrophalen Führung und Unterdrückung entstand wieder ein Bedürfnis nach Selbstbestimmung. Am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts gibt es schon wieder viele, die aus der Geschichte anscheinend nichts gelernt haben und sich führen lassen wollen. Sie erschrecken vor den eigen Möglichkeiten.


Der Todeskampf des Mittelalters
Iphigenia in Aulis, die Griechen hatten ihre eigenen Götter kritisiert, hatten sich davon befreit, sich von der Religion vorschreiben zu lassen, was sie denken oder glauben sollten. Bei den Römern gab es eine Demokratie der Götter, der römische Bürger konnte sich aussuchen, welchem Hirngespinst er Opfer bringen wollte. Im Pantheon waren diese alle gesammelt. Und dann kam die Völkerwanderung. Das römische Reich, geschwächt auch durch die weltfremde Ideologie des Christentums, konnte dem barbarischen Schwung der Germanen und Hunnen nichts mehr entgegensetzen, es zerfiel.
Aber die Germanen waren zu ungebildet, um zu sehen, dass das Christentum auch sie ins Verderben führen würde. Die Kirche verbot alle Freudenfeste, Götter und Mythen. Aus den Saturnalien machte sie Weihnachten und Silvester, aus den germanischen Göttern christliche Heilige, aus den heiteren Wassernymphen prüde Marien, die ohne körperliche Freuden Kinder gebären. Das Christentum stieß Europa in eine tiefe, dunkle Schlucht der Unwissenheit und Prüdheit. Fast mehr als tausend Jahre sah es so aus, als ob diese schöne Welt wirklich zum Jammertal verkümmern würde. Nur der Araber richtete seine Religion so ein, dass sie ihm sein Privatleben nicht vollständig auffraß.
Dann folgte ein Erwachen: die Renaissance! Der Mensch, das Wissen stand wieder im Mittelpunkt. Der Buchdruck half bei der Verbreitung von Gedankengut und brachte am Ende die Demokratie. Immer weiter wurde der dunkle Geist des Mittelalters zurückgedrängt; Jerusalem war nicht mehr der Mittelpunkt der Erde, weil sie ja rund ist; die Erde, das beste Werk Gottes, war nicht mehr der Mittelpunkt des Universums. Die Geister des Mittelalters schrien „Sodom und Gomorra“, aber die meisten wollten einfach frei leben. In einigen Teilen der Welt dürfen Homosexuelle heute heiraten, Andersfarbige und Frauen sind gleichberechtigt, Drogen sind, wie das Gift Alkohol, legal. Den Moralisten aus alten Zeiten bleibt nur noch das Sippen-, Stamm- oder Nationalbewusstsein, also der Rassismus und Fremdenhass. Sie verbreiten bei den Prüden, die zu dumm sind, um den Sex wirklich zu genießen, das Scheinbild, dass nur Treue zu einem einzigen, andersgeschlechtlichen Partner das Glück ihres Lebens sichern kann.
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