Was für ein Leben!
Ich gehe auf der Straße spazieren, vor mir, hinter mir, Leute auf dem
Gehsteig. Gut oder dürftig bekleidet, arm oder reich, mit dem Fahrrad,
Familien oder Bettler ohne Zugehörige. Auf der Straße, schöne, neue, teure,
alte Autos. Ich habe weder eine Eliteschule noch in eine Armenschule
besucht, sondern eine ganz normale. Mein Leben ist, nach Meinung der
meisten meiner Zeitgenossen, nicht gerade immer nach Wunsch verlaufen,
obwohl ich selbst der Überzeugung bin, dass ich mich eigentlich nicht
beklagen kann. Ohne Auto und Eigentumswohnung bleiben mir auch die Sorgen
hierfür erspart. Zusammengefasst also führe ich ein Durchschnittsleben.
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Sollte ich meine eigene Stellung in der Gesellschaft bestimmen, so
würde ich mir zwischen Stufe zwei oder drei einen Platz auf der Skala
geben.
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Zur Zeit der Pharaonen im alten Ägypten sah die Gesellschafts-struktur
ganz anders aus. O,1 Prozent bildeten die Spitze mit Pharao, Priestern,
Höflingen. Und den Rest, also 99,9 Prozent machten die Untertanen mit
Sklaven, Bauern und ersten Dorfhandwerkern aus, die alle Kriegs- oder
Arbeitsdienst an der zu errichtenden Pyramide leisten mussten. Es versteht
sich von selbst, dass ich, wie die meisten von uns, ganz sicherlich nicht
zur Oberschicht gehört hätte.
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Im Laufe der Geschichte besserte sich die Lage ständig, doch zum König
oder Adligen musste einer geboren werden, und so viel Glück traue ich mir
beim besten Selbstbewusst-sein nicht zu. Und ein Volksmärchen vom tüchtigen
Burschen, der dazu erkoren war, die Königstochter zur Frau zu nehmen, das
Mädchen mit dem reinen Herzen, das dem Prinzen den Kopf verdreht, oder Gott
hat alles gesehen und wirft einem plötzlich goldene Taler in den Schoß,
spielt sich nur im Kopf von dummen Gläubigen ab.
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Die Gesellschaft entwickelte sich weiter und sieht heute in den
reicheren Ländern ungefähr so aus. Dieses Model scheint mir doch für uns
alle etwas angenehmer.
(Die blaue Linie stellt die Stufe eines
Normal-sterblichen, wie mich dar.
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Es steht natürlich jedem Phantasten frei, zu glauben, besser als andere
zu sein, aber Geburt ist kein Verdienst. Und eine Elite, die darauf
angewiesen ist, von anderen anerkannt zu werden, ist nur ein Clown, oder
wie ich es ausdrücken würde, ein Affe.
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