165) Rassismus
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Rassismus
In allen Religionen steht ein schaffender
Gott am Anfang, der nacheinander die Welt aus dem Nichts aufbaute, oder eine
Mutter Erde auf der dann alles entstand. Zuerst Tag und Nacht, dann Erde und
Gestirne, Tiere für Wasser, Land und Luft, bei den Griechen sogar für das
Feuer den Phoenix, als letztes den Menschen, das größte Erzeugnis seines
Gesamtwerkes. Innerhalb dieser Ordnung stehen weltliche Würdenträger, die
meist auch die höchsten, geistlichen Ämter innehaben, an der Spitze der
Pyramide.
Dass mit diesem Aufbau etwas nicht ganz
stimmt, fiel nicht nur einem auf. Von Buddha über Jesus, Martin Luther, die
Französische Revolution bis zu Gandhi, dem amerikanischen Martin Luther King
oder Nelson Mandela bäumten sie sich auf.
Mehrere Kulturen, Religionen und Völker
umgreifende Reiche bildeten sich, das chinesische, die indischen, das
persische, das römische. Viele Götter wurden übernommen, die besiegten Völker
versklavt. Wenn sich die verschiedenen Kulturen assimiliert hatten, wurden
aus den Sklaven sehr oft herrschende Schichten, weil diese mehr gezwungen
waren, mit Hilfe ihrer Fähigkeiten zu überleben, und diese aus diesem Grund
besser als die ehemaligen Eroberer entwickelt hatten. Aus Aufzeichnungen
wissen wir, dass die Heere der größeren Reiche teilweise bis zu neunzig
Prozent aus Kriegern fremder Völker bestanden.
Von Zeit zu Zeit vereinigten sich Horden
oder Nomadenvölker, wie Tartaren, Mongolen, Skythen oder türkische Stämme und
dann ging es wie eine Lawine. Eine kleine Gruppe unterwarf eine benachbarte,
wobei sich jene dem Sieger anschloss. Mit doppelter Kraft besiegten sie viele
andere, die sich wiederum mitreißen ließen, usw. Hierbei entstand eine ganze
Welle, die alle paar Jahrhunderte zu einer richtigen Völkerwanderung führte.
Nach dem dreizehnten Jahrhundert waren auf
der euroasiatischen Platte fast alle sesshaft geworden, Städte und Festungen
wurden errichtet, Nationalstaaten bildeten sich. Religiöse Schriften, wie die
Bibel, verbreiteten den Gedanken von einem auserwählten Volk.
Den letzten traurigen Schritt zum Rassismus
machte ungewollt die Wissenschaft. Der Wissensdurst und die immer größere
Gewissheit, dass der Mensch ein Teil einer natürlichen Entwicklung ist,
schloss natürlich einen Entwicklungsunterschied zwischen den Völkern ein. Die
Lehre vom Überlebenskampf und dem Sieg des Besseren tat den Rest. Wenn die
Araber, Türken, Inder, Römer jemanden versklavten, taten sie dies, weil jener
seine Schulden nicht begleichen konnte oder sein Volk besiegt worden war,
aber niemals aufgrund seiner Rasse. Sehr viele wurden dann später befreit und
übernahmen hohe Ämter. Aber der Europäer war anders.
Der Wandel vom Königreich zum Nationalstaat
und die biblische Theorie des auserwählten Volkes führten zu der falschen
Schlussfolgerung, dass es höhere und niedrigere Rassen geben muss. Die
Versklavung und Verschiffung der Schwarzen nach Amerika und anderen
Südseeinseln war der erste Schritt und der Holocaust der schrecklichste und
hoffentlich letzte.
Einmal werden ein afrikanischer, ein
asiatischer und ein europäischer Typ oder eine Mischung aus allen dreien auf
dem Mars stehen und sagen, dass sie „nur“ Menschen sind.
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Thursday, 19 May 2016
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