173) Gemeinsames Einverständnis
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Gemeinsames Einverständnis
Wenn das Englische erlernt
werden soll, kommen Lehrer und Lerner aus verschiedenen Ländern
unterschiedlicher Sprachen und versuchen, einen Weg zu finden, wie man sich
diese Weltsprache aneignen könnte. Sie setzen sich zusammen, um ihre
Vorstellungen auszutauschen. Langsam entsteht ein gemeinsames Einverständnis
darüber, wie diese am besten zu unterrichten und erlernen sei. Bei Sprachen,
die weniger im Rampenlicht stehen, fehlt dieser Gedankenaustausch. Sehr oft
halten die Muttersprachler jener Kulturkreise ihre Kommunikation für etwas
Besonderes und denken, dass ihre Sprache ganz anders funktioniere, viel
schwieriger sei, als die anderer Länder.
Hier ein kleines Beispiel:
Es gibt drei Hauptsatzarten: 1) die Aussage: Ich spiele Tennis. 2) die
Aufforderung: Mach deine Hausaufgabe! 3) die Frage: 3a) die Satzfrage: Kommst
du heute? 3b) die Wortfrage: Wann kommst du heute?
Werden diese Hauptsätze in
die indirekte Rede eingebaut, ergibt sich: 1) Er sagt ihr, dass er Tennis
spielt. 2) Er sagt ihr, dass sie ihre Hausaufgabe machen soll. 3a) Er fragt
sie, ob sie heute kommt. 3b) Er fragt sie, wann sie heute kommt.
Einige
Möchte-gern-Sprachwissenschaftler nennen nun hier noch eine andere
Hauptsatzart, den Wunsch- oder Begehrenssatz: Wärest du doch nur hier! Wenn
du doch nur hier wärest! Wie sollte jetzt so ein Satz in die indirekte Rede
eingebaut werden? Entweder zuckt man mit den Schultern und sagt, dass es
nicht möglich ist, oder vergleicht es mit anderen Sprachen, zum Beispiel dem
Englischen: I wish you were here! Es heißt da: Ich wünschte, dass / wenn du
doch hier wärest. Somit ist also bewiesen, dass der letztgenannte kein
Haupt-, sondern ein Nebensatz ist. Ein weiterdenkender Lehrer würde also den
Lernern erklären, dass es sich hier um einen Nebensatz handelt, wobei der
Hauptsatz im Gesprochenen, weil es klar ist, um wen es geht, weggelassen
wird.
Auch andere
Sozialwissenschaften profitieren von dieser Technik des Vergleichens und
gemeinsamen Einverständnisses. Bei einigen Ländern geht es zum Beispiel in
der Geschichtswissenschaft ein bisschen langsamer. Sie bleiben deshalb hinter
dem internationalen Standard zurück. Die Chinesen lernen in der Schule, dass
die ersten Menschen nicht nur in Äthiopien entstanden, sondern sich auch in
China aus Indien gekommenen Affen entwickelt haben sollen. Oder die Ungarn,
die einfach die Tatsache nicht akzeptieren wollen, dass es zwischen der
Schlacht bei Mohács 1526 und den Friedensverträgen von Trianon 1920 kein
Ungarn gegeben hat. Ihnen wurde dort ein souveräner Staat gegeben, den der
Faschist Horthy dann auch sofort in den zweiten Weltkrieg an der Seite
Hitlers führte. Hier ist wahrscheinlich noch sehr viel Zeit nötig, bis die
Ungarn mit ihren Nachbarn zu einem gemeinsamen Einverständnis kommen und ihre
eigene Mitschuld am Krieg und dem Holocaust anerkennen
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Monday, 11 July 2016
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