Saturday, 19 January 2019

254 Kleinere Schriften XVIIIL 1) Demokratie ist grundsätzlich eine Neuverteilung 2) Seit 2006 3) Füßeküsser und Handlanger 4) Orbánistan (Ungarn) als historisches Beispiel. Lernen wir etwas aus der Geschichte?
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1) Demokratie ist grundsätzlich eine Neuverteilung
2) Seit 2006
3) Füßeküsser und Handlanger
4) Orbánistan (Ungarn) als historisches Beispiel.
Lernen wir etwas aus der Geschichte?


1) Demokratie ist grundsätzlich eine Neuverteilung

Demokratie ist grundsätzlich eine Neuverteilung der Güter und der Macht unter den Mitgliedern einer Gesellschaft. Und die Geschichte hat bewiesen, dass die Leute dort im Allgemeinen besser leben, und diese Staaten auf längere Sicht stärker sind als autoritäre Systeme, weil ein freier Mensch die Interessen der Gemeinschaft wesentlich besser vertritt, als ein Sklave oder Untergeordneter.


2) Seit 2006

Seit 2006 musste ich alle meine Freundeskreise neu aufbauen, verlor 90 % meiner Schüler und meine Wohnung, die ich 18 Jahre lang gemietet hatte, wäre fast pleite gegangen und musste mir überall anhören, dass ich ein Idiot bin und man auf eine Zusammenarbeit mit mir keinen Wert lege, während sich die meisten Gleichdenkenden versteckten. Heute 2019 stellt sich heraus, dass ich Recht hatte. Das Orbán-Kind wird ins Gefängnis gehen, oder nach Russland fliehen. Plötzlich gibt es viele Leute, die mich kennen wollen.
Ich bewundere Galilei, Nelson Mandela für ihre Standhaftigkeit.


3) Füßeküsser und Handlanger

Mit traurigen Gesichtern standen sie vor mir: „Der Feind hat gesiegt, er hat betrogen, gelogen und konnte nur mit List gewinnen, aber wir sind besiegt. Wir können nichts anderes tun, als uns zu unterwerfen.“ Ich konnte diese armen Leute verstehen. Im Gegensatz zu mir hatten sie noch etwas, zu verlieren, mussten ihre Familien ernähren, wollten ihre spärliche Habe nicht aufs Spiel setzen. Mir war klar, dass ich allein weitermachen musste. Als ich da so stand und grübelte, versicherten sie mich ihrer weiteren Unterstützung, sofern jenes möglich war. Aber den Kampf aufgeben? Nein, das konnte ich nicht. Jedes einzelne Haar auf meinen Rücken stand mir zu Berge, sträubte sich dagegen, Füße zu küssen, auf die Knie zu fallen. Ich würde alleine weiterfechten. Ich entließ also diese armen Schlucker.
Einige Zeit später gab es wieder eine Versammlung, ein illustrer Gast aus dem Ausland war eingeladen worden. Es ließ sich vermuten, dass auch er keiner von uns war. Meine Rede stellte sich nicht im Besonderen gegen ihn, aber ich dachte bei mir, dass man auch ihm sofort zu verstehen geben müsse, was wir in unseren Kreisen für richtig oder falsch hielten. Da kam mir einer unseres Kreises entgegen, räusperte sich und sprach: „Man wisse, dass der Gast wahrscheinlich auf der anderen Seite stehe, und es wäre doch angemessen, meine Rede dementsprechend zu mildern.“ Nun ließ ich meinem Wutausbruch freien Lauf: „Du Füßeküsser! Es ist dir nicht genug, dass du dich nicht mehr selbst im Spiegel ansehen kannst, aber jetzt verlangst du auch von mir, dass ich genauso ein gewissenloser Wicht werde, wie du es bist. Du schämst, dich mir entgegenzutreten, und willst auch mich verderben, einen Handlanger aus mir machen. Geh mir aus den Augen, bevor ich dich wie einen Wurm zertrete!“


4) Orbánistan (Ungarn) als historisches Beispiel.
Lernen wir etwas aus der Geschichte?

Orbán nutzt den Rassismus in Ungarn aus und lässt 2015 an der Südgrenze zu Serbien einen Grenzzaun bauen. Meinungsumfragen der Regierung zeigen Orbán, dass er die Gefühle der Leute richtig interpretiert hat.
Um die Stimmung noch weiter zu steigern, lässt er eine Volksabstimmung organisieren. Es gibt 8, 3 Millionen Wahlberechtigte. 3,7 Millionen Leute nehmen daran teil und 3.4 Millionen stimmen der Regierung zu. Die Zustimmung wäre wahrscheinlich auf 7,5 Millionen anzusetzen, aber 4 Millionen sind gleichzeitig auch Gegner des Orbán- Regimes oder es ist ihnen gleichgültig.
2017 werden im ganzen Land antisemitische Plakate aufgehängt, die an die schlimmste Nazizeit erinnern. Die Zielscheibe ist ein 1930 in Ungarn geborener Jude, George Soros.
2018 wird die beste Universität (CEU) Ungarns aus Orbánistan vertrieben, findet aber in Wien eine neue Heimat. Nur einige hundert, junge Leute demonstrieren in den Straßen der Hauptstadt, Budapest.
2018 wird durch ein Gesetz der dauerhafte Aufenthalt in Parks / Grünanlagen, Fußgängerunterführungen und Straßen verboten, „Verbot der Obdachlosigkeit“. Was für ein Witz: Die Obdachlosigkeit wird verboten. Als ob zum Beispiel das schlechte Wetter verboten werden könnte. Obdachlose werden im Winter und bei schlechtem Wetter von Polizisten und Sicherheitsangestellten der Selbstverwaltung aus den Fußgängerunterführungen, Bahnhöfen und U-Bahn-Haltestellen vertrieben.
Man sollte eigentlich meinen, ein großer Teil der Bevölkerung distanziere sich von den obengenannten Maßnahmen. Aber im Orbánistan des 21. Jahrhunderts sind 80 %, wenn sie auch Orbán nicht ausstehen können, mit diesen Maßnahmen einverstanden. Sie wollen keine Zigeuner, Juden, Flüchtlinge und Obdachlose in ihrer Umgebung sehen. Das Volk ist genau informiert, was in seinem Land passiert und es will das so.

Wagt es noch immer jemand, mir erzählen zu wollen, dass das Volk im Hitler-Deutschland oder Horthy-Ungarn nicht wusste und wollte, was mit Juden, Zigeunern und Oppositionellen in den Konzentrationslagern passiert.

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