259 Kleinere Schriften LIII Die Zukunft Osteuropas, vom Baltikum bis
Griechenland (geschrieben März 2019)
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Die Zukunft Osteuropas, vom
Baltikum bis Griechenland (geschrieben März 2019)
Mit dem Zusammenbruch des
Kommunismus im Jahre 1990 war die kulturelle, politische und wirtschaftliche
Trennung Osteuropas vom westlichen Teil des Kontinents beendet. Sowohl Ost-,
als auch Westeuropa hatten darunter gelitten. Die Entwicklung war auf jedem
Gebiet verlangsamt worden, Russland hatte Westeuropa, als treibender Motor,
nicht ersetzen können. Nun galt es für NATO und EU, Osteuropa dem erneuten
Einfluss Russlands zu entziehen. Deshalb wurden die Ostblockländer in diese
militärische und jene wirtschaftliche Organisation eingegliedert. Es war
natürlich jedem klar, dass die Zurückgebliebenheit Osteuropas fast zu
unüberwindbaren Problemen führen würde. Schnell stellte man jedoch drei Dinge
fest: 1) Es wird noch sehr lange dauern, bis auch Russland, oder wenigstens
der europäische Teil des Riesenreiches, politisch zu Europa gehören kann. 2)
Russland stellt auch nach dem Zusammenbruch seines diktatorischen Regimes durch
sein Waffenarsenal, hauptsächlich Atomwaffen, weiterhin eine militärische
Gefahr dar. 3) Russland ist aber sowohl wirtschaftlich, als auch militärisch
nicht mehr in der Lage, Osteuropa unter seine Kontrolle zu bringen.
EU und NATO hatten aber
nicht damit gerechnet, dass Russland ein so großer, störender Faktor bleiben
würde. (1. Teilung Russlands: Während des ersten Weltkrieges, nach der
kommunistischen Revolution 1917 versuchten vor allem England und Frankreich
das neue Regime zu schwächen, Waffen und Berater wurden hauptsächlich zur
Krim geschickt, um den Widerstand gegen das neuentstandene Regime zu
unterstützen. 2. Teilung Russlands: Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus
verlor das Reich in den neunziger Jahren große Teile seiner Ländereien mit
Bodenschätzen, vor allem in Asien, und wirtschaftlich wichtige Teile am
Baltikum und im Süden (z.B. Ukraine). Russland hatte keinen Ausgang zum
Baltikum und Schwarzen Meer mehr (zum ersten Mal wieder seit Peter dem
Großen). 3. Teilung: Wahrscheinlich nach dem Tod von Putin. Russland finanziert
sich fast ausschließlich vom Verkauf von Energieträgern an Westeuropa. Die EU-Länder
aber werden in den nächsten 30 Jahren ihren Energieverbrauch auf erneuerbaren
Energiequellen umstellen können und dann geht Russland Pleite.)
Der Bürgerkrieg in
Jugoslawien ist hauptsächlich der Untätigkeit der EU zuzuschreiben. Dieses
Vielvölkerland hatte sich jahrzehntelang durch finanzielle Hilfen sowohl aus
dem Westen als auch aus Russland aufrechterhalten. Weder der Westen noch der
Osten wollten damals, dass Jugoslawien sich dem Gegner zu sehr nähert. Nach
dem Zusammenbruch des Kommunismus war diese Gefahr vorbei und NATO und EU
ließen diese Region einfach verhungern. Der dortige Bürgerkrieg ist eine
Folge sozialer Spannungen. Zurzeit gibt es wieder so ein Jugoslawien an der
Grenze der Interessengebiete, Weißrussland.
Der restliche Teil
Osteuropas, die baltischen Länder, Polen, Tschechei, Slowakei, die Länder des
Balkans bis hinunter nach Griechenland werden wieder vernachlässigt, nur als
billiger Absatzmarkt benutzt, ihre fähigen und willigen Arbeitskräfte werden
nach Westeuropa gelockt, für große westeuropäische Firmen ist es wesentlich
vorteilhafter Fabriken in Osteuropa aufzubauen, wegen Steuervergünstigungen,
billigen Arbeitskräften, sie müssen ihre technischen Innovationen nicht
preisgeben, wie z.B. in China. Dabei spielt es anscheinend für EU und NATO
keine große Rolle, ob in diesen Ländern Maffia-Regime ihr Unwesen treiben,
demokratische Entwicklung unmöglich machen. In Ungarn z.B. erhielt das
Orban-Regime in 8 Jahren finanzielle Mittel in Höhe von 45% des GDPs und
erwirtschaftete daraus ein Wirtschaftswachstum von nur 17%.
Ich warne die EU und U.S.A.
davor, zu denken, dass Westeuropa verschont bleibt, wenn sich soziale
Spannungen in Osteuropa zu Konflikten ausbreiten. Die Folgen solcher Krisen
führen zwangsläufig zur Entvölkerung der östlichen Gebiete, zu viele
wirtschaftliche Einwanderer in Westeuropa ergeben auch in Westeuropa soziale
Spannungen, Ausländerhass und schließlich eine Radikalisierung der
westeuropäischen Gesellschaft, und somit ein Ende der Demokratie in ganz
Europa.
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Saturday, 9 March 2019
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