Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Der Kuss
Die ganze Woche hatte sie im Büro gearbeitet. Sogar am
Samstag hatte sie sich mit dem neuen Projekt beschäftigen müssen. Und da
hatte sie geschworen, bei diesem schönen, frühsommerlichen Wetter am Sonntag
ein erholendes Sonnenbad zu nehmen. Sie war so übermüdet, dass sie nicht
einmal mehr normal hatte schlafen können und wachte schon um 5 Uhr auf.
Wozu hat man denn ein Auto? Natürlich, um dorthin zu
fahren, wo es wenige Leute gibt. Zweite Autobahnabfahrt, auf der Landstraße
durch ein Dorf, dann auf einem Feldweg durch einen kleinen Wald und wie ein
Wunder lag plötzlich vor ihr eine kleine Lichtung.
Die Wiese war zwar kein englischer Rasen, wie im Freibad,
aber sah so aus, als würde sich selten jemand hierher verirren. Sie stellte
ihr Auto im Schatten ab, lief ungefähr fünfzig Meter durch kniehohes Gras und
breitete zwischen zwei dichteren Sträuchern ihre große Decke aus. Zu jeder
Seite in fünfzig Metern vom Wald umgeben, ein paar summende Bienen, ein ganz
leichter Frühlingshauch, so ließ sie sich nieder und zog ihre Kleider aus.
Sie cremte ihren ganzen Körper mit einem gutriechenden Sonnenöl ein und
musste bald vor Wohlgefühl die Augen schließen. Noch ein paar Mal wachte sie
auf, bevor sie in einen tiefen Schlaf fiel.
Das eine Mal war ein kleines Eichhörnchen über ihre Decke
gelaufen und hatte mit seinem wuscheligen Schwanz über ihre Unterschenkel
gestrichen. Das nächste Mal hatten kleine Vögel ihr Studentenfutter entdeckt
und dann war ein Schmetterling genau auf ihrer Brustwarze gelandet. Sie
musste lächeln, wahrscheinlich hatte er es für eine Blumenknospe gehalten.
Das sollte sie nun in ihrem Traum inspirieren. Ein
gutaussehender Mann sprach sie sehr höflich an, ein richtiger Gentleman. Sie
unterhielten sich viel, er war wirklich charmant. Langsam kamen sie sich
näher, immer häufiger wurden die kleinen Berührungen und plötzlich lag sie in
seinen Armen. Zärtlich streichelte er ihr Gesicht, schmiegte seine Backe mit
weichem 5 Tage Bart an ihre und küsste sie.
Dieser Kontakt mit seinen Lippen war so feucht, dass sie
sein Gesicht ein bisschen wegstoßen wollte. Als sie dies versuchte, ließ sich
ein lautes „Määääh“ hören und sie wachte auf. Was sie über sich sah, war ein
kleines Lämmchen, das die Überreste des Salzes der Salzstangen von ihrem Mund
abgeschleckt hatte.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Monday, 30 November 2015
Saturday, 28 November 2015
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
||||||||||||||||||||
------------------------------
|
||||||||||||||||||||
Vermutung!
„Sicherlich, Wahrscheinlich oder Vielleicht kauft er das
Auto.“ Mit diesen und ähnlichen Wörtern lässt sich der Grad einer Annahme
ganz einfach ausdrücken. Diese kann sich dann auch auf die Gegenwart und
Vergangenheit beziehen: „Vermutlich kauft er das Auto“ oder „hat das Auto
gekauft.“
Das gleiche gilt für das Passiv: „Angeblich wird das Auto
verkauft, wurde das Auto verkauft, ist es verkauft worden, oder ist schon
verkauft.
Noch mehr Möglichkeiten bieten Hauptsatzkonstruktionen:
„Ich denke, dass er das Auto kaufen wird, kauft, gekauft hat, dass das Auto
verkauft wurde, verkauft worden ist, schon verkauft ist.“ Oder: „Ich glaube,
Ich weiß, Ich bin sicher, Es kann sein, Es ist anzunehmen …… Die List ist
fast endlos.
Bei der dritten Weise behilft man sich der Modalverben.
„Er könnte, dürfte, mag, müsste, muss das Auto gekauft haben. Das Auto
könnte, dürfte, mag, müsste, muss verkauft worden sein.“
Die Beschreibung der Zukunft ist nicht möglich und die
Gegenwart wird im Allgemeinen nicht in diesem Sinne benutzt, weil sie
zweideutig ist: „Er könnte das Auto kaufen.“ 1) Möglichkeitsform 2)
Vermutung.
Die Modalverben „sollen“ und „wollen“ haben eine
besondere Bedeutung. „Er soll das Auto gekauft haben.“ = Andere sagen über
ihn, dass er das Auto gekauft hat, aber ich glaube es nicht. „Er will das
Auto gekauft haben.“ = Er selbst behauptet, dass er es gekauft hat, aber ich
bezweifle es.
Die zwei Zukunftsformen entfernen sich als vierte Weise
der Vermutung vollständig von ihrer ursprünglichen Bedeutung. „Er wird wohl
das Auto kaufen.“ = Wahrscheinlich kauft er das Auto. „Er wird wohl das Auto
gekauft haben.“ = Wahrscheinlich hat er es gekauft.
|
||||||||||||||||||||
-----------------------------------------------
|
||||||||||||||||||||
--------------------------------------------------
|
||||||||||||||||||||
-------------------------------------------------
|
||||||||||||||||||||
---------------------------------------------------
|
||||||||||||||||||||
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Dem Teufel ihre Seele verkauft!
Jetzt sitzt sie vor dem Spiegel. Alles ist wieder wie in
jungen Jahren. Der Mund voll und rot, wie eine reife Kirsche, um die Backen
und die Stirn keine Falte, alles flach und geschmeidig. Das letzte Mal hatte
sie das an sich gesehen, als sie fünfundzwanzig war. Dann zieht sie die Bluse
aus, es zeigen sich die runden, schön geformten Schultern und Arme. Sie lässt
das junge Haar herunter, das lange und locker über ihre Schultern und Rücken
fällt. Mit einer leichten Bewegung wirft sie die Haarpracht nach hinten und
ihre schönen, aber nicht zu großen Busen kommen zum Vorschein. Was für eine jugendliche
Straffheit darin liegt! Sie passen genau in die Hände ihres neuen,
dreißigjährigen Freundes. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn er sie von
hinten umarmt und dabei in jeder seiner Hände jeweils einen Busen wiegt. Sie
steht auf, lässt ihre beiden Hände an der Hüfte entlangstreichen, ideal und
leicht gerundet, dreht sich. Auf ihrem straffen Hintern würde sogar ein Glas
stehen bleiben. Der Übergang von Backe zum Oberschenkel wird durch keine
Falte unterbrochen, die Beine lang, wie die einer Gazelle. Sie ist jetzt zehn
Zentimeter größer als früher, sieht auch in flachen Schuhen nicht aus, wie
ein Trampeltier. Die Waden ziehen sich, um in kleinen, zärtlichen Füßen zu
enden.
So wollte sie immer aussehen. Aber der Preis dafür ist
hoch, sie hatte ihre Seele verkaufen müssen. Auch dieser junge Mann in ihrem
neuen Leben! Obwohl er sehr charmant und freundlich ist, ein bisschen leer,
sein Freundeskreis, Gespräche über nichts, Strand und dabei einen billigen
Liebesroman oder über die neueste, esoterische Theorie. Oh ja! Die neueste
Theorie: erfolgreich, jung, sportlich zu sein, oder wenigstens so zu
erscheinen. Heute weiß sie, was der Preis ist. Erfahrung stört das Genießen.
„Du musst deine Seele zurücklassen, eine Rolle spielen
und der Schönheitschirurg mit seinen vielen Helfern erledigt für viel Geld
den Rest.“
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Tuesday, 24 November 2015
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Der Schmarotzer und die Fliege
Er zog seinen guten Rock aus dem Schrank. Jeden Tag
kontrollierte er ihn, ob sich nicht irgendein Mottentier gerade daran wohltun
wolle. Es war ein schönes Stück, ein Geschenk des Landherrn. Diesem Adligen
hatte er sowieso alles zu verdanken. Wie und warum war jener überhaupt auf
ihn aufmerksam geworden?
Auf seinem Landsitz umgab sich der Großgrundbesitzer mit
den unterschiedlichsten Leuten. Ein grundsätzlich freundlicher Mensch, der
gern lachte, meistens über seine Gäste. Aber dafür wurden diese auch reich
belohnt, indem er sie kleidete, fütterte und ihnen eine Unterkunft zu
Verfügung stellte. Das war der Lauf der Dinge, man wurde entweder ganz oben
oder ganz unten geboren. Es gab drei Gruppen: Für die Untersten bestand das
Leben aus Arbeit, um die Obersten zu finanzieren. Jene wiederum besaßen das
Land, verpachteten einen Teil, organisierten den Mühlenbau, oder ließen
private Mühlen zerstören und achteten darauf, dass die Hierarchie
aufrechterhalten wurde. Dabei halfen ihnen die Spitzel, die Bediensteten, die
Kirche und das fehlende Bewusstsein der Untersten. Jene waren sich nicht im
Klaren, dass alle nackt geboren werden. Spitzel und Begünstigte informierten
die Obersten über Aufwiegler und Abtrünnige.
An diesem Abend hatte der Landherr wieder zu einem
kleineren Essen für seine Günstlinge geladen. Alle waren sie gekommen, um
ihrem Schutzherrn aufzuwarten. Keiner fehlte, keiner wollte in Ungnade
fallen. Herzlich lachten sie auch über seine schlechtesten Witze, besonders
wenn er sich über einen seiner schmarotzenden Gäste vergnügte. Man hatte ihn
in einen großen Vorsaal geführt. Dort warteten sie nun auf Eure Exzellenz.
Neugierig beobachteten sie einander, in der Hoffnung irgendeinen Fehler zu
entdecken, den sie dann dem Gastgeber ankündigen konnten, damit dieser daraus
einen Witz macht. Am besten lachte er aber doch über die von anderen.
Der Herr des Hauses ließ sie ungefähr eine Stunde warten,
bevor er endlich würdevoll mit erhobenem Kopf, oder besser mit gehobener
Nase, durch eine große Tür in den Saal trat. Er verlangte von ihnen eine so
tiefe Verbeugung, dass manche kopfüber nach vorne fielen, worüber er herzlich
lachte. Dies beruhigte die Gäste, weil damit der Abend schon halb erfolgreich
und Geschenke seinerseits gesichert waren. Die gute Stimmung des Hausherrn
war auch für die Hofdiener das Zeichen, dass das abendliche Mahl beginnen
konnte, und so öffnete sich die Flügeltür in den Speisesaal mit der gedeckten
Tafel.
Es waren keine Namensschilder aufgestellt worden, so dass
jeder wartete, wohin sich wohl der Gastgeber setzen würde. Als dieser nach
mehreren Runden um den Tisch seinen Platz gewählt hatte, begann ein Drängeln,
weil ihm jeder so nah wie möglich sein wollte, um vielleicht noch größere
Gunst zu erringen. Dieses absichtlich veranstaltete Durcheinander erfreute
den Landherrn noch mehr.
Endlich wurde die Suppe serviert. Eine Fliege, die schon
lange auf das Festmahl gewartet hatte, ließ sich nun herab, um den besten
Brocken zu finden. Zuerst kreist sie über der Suppenschüssel, wurde aber
durch das ständige Eintauchen des Suppenlöffels gestört. Der Hausherr hatte den
ungeladenen Gast bemerkt und beobachtete mit grimmiger Miene, wohin sich der
Störenfried setzen würde. Wahrscheinlich roch die Fliege den größten
Fleischbrocken bei ihm in seinem Suppenteller. Mehrmals musste er sie
verjagen, bevor sie sich entschloss, woanders ihr Glück zu versuchen.
Der Held unserer Geschichte hatte, während alle dem Zug
der Fliege gefolgt waren, schnell ein schönes Stück Fleisch ergattert und
wollte dies gerade im Ganzen verschlingen, als das freche Tier sich darauf
niederließ. Sämtliche Augen waren jetzt gespannt auf ihn gerichtet. Er legte
den Löffel nieder und die Fliege verschwand, er führte ihn zum Mund und sie
war wieder da. „Was für ein hartnäckiger Geselle!“ – dachte er bei sich. Nach
dem vierten Mal ließ er das Fleisch so langsam wie möglich in den Teller
zurücksinken, nahm den Fächer der Nachbarin und schlug auf die Fliege. Es
platschte gewaltig, wobei auch die neben ihm Befindlichen bespritzt wurden.
Er hatte sie nicht getroffen und verfolgte sie mit dem Fächer. „Der Schmarotzer
wollte der armen Fliege von seinem Mahl nichts abgeben!“ Immer wieder schlug
er nach ihr, so wild fuchtelte er mit dem Fächer um sich, dass er auch seine
Nachbarn traf, die natürlich mit Brot- und Gemüsewurf antworteten. Bald
entstand eine ganze Schlacht, und der Hausherr amüsierte sich köstlich über
diesen Anblick.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Wer bin ich eigentlich?
Ich liege hier auf einer grünen Wiese und sonne mich. Was
für ein schöner Frühlingstag! Es ist nur seltsam, dass es hier keine einzige
Blume oder zwitschernde Vögel gibt. Und vor einer Stunde war es um mich herum
auch noch ganz still, aber seit zehn Minuten wird sogar laut gesungen. Naja,
die Jugend von heute! Jetzt fangen sie auch noch an, um mich herumzurennen und
zu pfeifen. Geht doch mal aus der Sonne! Ich liege doch nicht hier, weil ich
Schatten haben will.
Jetzt wieder ein Pfiff und ………. Au! He! Wer hat mich da
in den Hintern getreten? Puh! Das war mein Kopf. Schon wieder ein Fuß. Den
muss ich umgehen. Geschafft! Aber ……… , oooh, genau in den Magen. Uiii, noch
einmal! Ich werde gleich kotzen. Huppp, jetzt fliege ich. Naja, der nimmt
mich wenigstens sanft auf, legt mich sorgfältig auf einen Punkt, dreht mich
noch ein bisschen. Der Platz ist ein bisschen uneben, ich rolle immer in eine
Mulde, das scheint, ihm nicht zu gefallen. Dann liege ich auf einem
Grasbüschel. Er geht wieder weg. Ich hoffe, dass ich endlich meine Ruhe habe.
Hier kommt er wieder und mit vollem Tempo. Auf meinem Hintern werde ich eine
Woche nicht sitzen können. Aber ich fliege, wie ein Vogel, immer höher.
Jemand hat mich gefangen. Na, dem habe ich es gezeigt, weil meine Nase mit
voller Kraft seinen Fuß geschlagen hat. Von hier oben sieht die Welt ganz
anders aus. Und wieder zwei Füße. Haha, nicht getroffen! Was für Anfänger!
Aber oooh! Das war hart. He! Warum fangen die mich mit einem Netz? Ich bin
doch kein Fisch. Was jubeln die den alle? Jetzt werde ich wieder irgendwohin
getragen. Ein Pfiff, und mein Hintern bekommt einen erneuten Tritt. Ich kann
nicht einmal entkommen, weil zu viele Füße mir nachjagen. Es ist ganz egal,
ob ich versuche, schnell oder langsam zu flüchten, immer trifft mich einer.
Wie lange wird das noch dauern. Und schon wieder ein Netz. Man könnte ja
meinen, dass die Fußball spielen und gerade ein Tor geschossen haben. Was für
ein Theater!
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Der König träumt
Dort sitzt er auf seinem Thron. Vor ihn legen die
Vertreter der verschiedenen Tierarten ihre Geschenke nieder, um um seine
Gunst zu werben. In einer langen Schlange warten sie auf ihren Auftritt. Sie
alle hatten sich herausgeputzt und geschmückt. Ein süßes Affenmädchen mit
Blumenkranz um die Hüfte bietet ihm eine geöffnete Kokosnuss zum Trank. Der
Elefant bringt die langen Stoßzähne seines Großvaters. Junge Antilopen hatten
auf der Heide einen großen Blumenstrauß gepflückt. Giraffen tragen Bananen
herbei. Die Bienenkönigin lässt sich durch einen Schwarm vertreten, um ihres
gleichen aufzuwarten. Jetzt treten alle zurück, weil der Löwe als Geschenk
ein weiches Fell bringt. Der Adler lässt seine schönste Feder vor ihm
niedersinken. Der Bär hatte in einem Gefäß aus Blättern Honig gesammelt.
Wildschweine opfern ihm die besten Trüffel.
Dann hält er Gericht und jedes Tier kann seine Klagen
vortragen. Die Hyäne hatte ein Stück Fleisch gestohlen, der Fuchs ein Huhn
und die Schlange ein Ei. Die Bienen beschweren sich über den Honigdiebstahl
des Bären, aber werden nicht gehört, weil der König ja einen Teil der Beute
als Tribut bekommen hatte. Das Geschenk des Löwen auf dem der König sitzt,
gehörte einst dem Hasen, deshalb wartet die Hasensippe mit der Klage, bis der
Löwe verschwunden ist. Noch viele kleine Tiere und Pflanzenfresser kommen,
die von ihrem König Unterstützung erwarten würden. Aber sie werden alle
abgewiesen, weil die Geschenke des Königs meistens aus ihnen oder ihren
Produkten bestehen oder die Schenker die Freunde des Oberhauptes sind. Zudem
haben die Kläger auch untereinander zu schlichtende Streitigkeiten.
Plötzlich lässt sich unter dem Thron ein großes Rumoren
hören, kleine Insekten, Ameisen, Würmer, Maulwürfe und Hasen hatten ihn
untergraben. Der Sitz des Königs beginnt zu wanken und stürzt letztlich um.
Der Affe war von seinem Baum gefallen und aufgewacht. Der
Traum, König zu sein, ist zu Ende.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Krisen
Krise 1929
Von 1816 bis 1914 bestand ein weltweiter Warenaustausch,
der durch den immer größeren Einsatz der Dampfmaschine als Transportmittel
noch gefördert und hauptsächlich von den Engländern kontrolliert wurde, die
ihre überseeischen Provinzen als Rohstofflager und das europäische Festland
als Absatzmarkt benutzten. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges brach dieser
Handel zusammen, weil sich alle Länder auf Selbstversorgung einstellten. Dies
sollte sich auch nach dem „Großen Krieg“, wie man ihn damals nannte, nicht
ändern. Der Wiederaufbau zerstörter Gebäude und erneuter privater Konsum
verursachte zuerst ein Beleben der Wirtschaft. Als diese Welle abebbte, floh
das Kapital von der Börse in tote Wertträger wie Gold und Gebäude. Die Börse
konnte dadurch kurzfristig ihre Funktion als Vermittler zwischen Anlegern und
Großprojekten nicht erfüllen. Der Geldfluss und damit die Wirtschaft kamen zu
einem Stillstand.
Krise 2008
Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine
Wiederaufbauarbeit. Kein Krieg zuvor hatte solches Maß an Zerstörung
verursacht, wie dieser. Die Versorgung von amerikanischem Dollar in die ganze
Welt stellte wieder einen globalisierten Handel mit einem international
anerkannten Zahlungsmittel her. Mehrere kleinere Kriege und Proxikriege
halfen die überflüssigen Geldmittel aufzusaugen. Die Entwicklung und der
Ausbau der Flugtechnik verbesserten den Transport von Mensch und teuren,
verderblichen Gütern. Schneller Informationsfluss durch neue
Kommunikationstechniken, zuerst Morse über elektrische Kupferdrähte und
später Internet, möglich durch Glasfieber, verminderten das Risiko von
Überproduktion, optimierten die Versorgung der Märkte mit besserer und
billigerer Ware. Der Index an Börsen stieg fast ununterbrochen. Durch dieses
Wachstum und diesen Überfluss ließen sich auch nichtproduktive, mit hohen
Krediten zu deckende Waren, wie zum Beispiel Wohnungen, Häuser und
Bürogebäude, finanzieren. Das Problem ist nur, dass diese Waren einen großen
Teil der Einkommen verzehren, weil 20 – 30 Jahre lang Kredite getilgt werden
müssen, Bauarbeiter aber nur kurze Zeit, vielleicht ein Jahr, beschäftigt
werden und hinter den Zinsen, also Plusgeld, dieses „toten“ Kapitals kein
wirklicher Wert oder Produkt steht. Wenn dann staatliche Organisationen den
privaten Wohnungsbau auch noch unterstützen, weil sie Familien besser
stellen, oder die Verlangsamung der Konjunktur verhindern wollen, wird dieser
Industriezweig künstlich lukrativ gemacht, was der produzierenden Industrie
das Kapital entzieht. Zudem optimieren wir heute nur noch, was in den letzten
500 Jahren erfunden wurde und es zeigt sich keine Erfindung am Horizont, die
die Arbeitswelt so revolutionieren könnte, wie zum Beispiel von der
Dampfmaschine bis zur Informationstechnik. Der Mond, Mars oder das Weltall
bilden noch keine Zugkraft. Man könnte sich mehr auf die Förderung von
Entwicklungsländern verlegen, aber das birgt natürlich die Angst, dass diese
dann zu mächtig werden und sich nicht mehr so einfach an der Nase herumführen
lassen.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
Kindererziehung
Mit gutem Beispiel vorangehen! Auf dem Platz vor einer
Kirche am Sonntag warten einige gutangezogene Leute mit ihren Kindern auf den
Beginn der Messe. Eine Mutter hatte gerade ihr Baby aus dem Kinderwagen
genommen und versuchte, es in Ihren wiegenden Armen zu beruhigen. Die
vierjährige Tochter schob nun das leere Gefährt vor sich her, in Richtung
Vater. Dieser bemerkte die Herankommende, nahm sein großes Halstuch und
imitierte einen Stierkämpfer. Mit Freuden spielten sie einige Runden. Die
Mutter rief den Vater, er schaute zu ihr hin und der leichte Kinderwagen fuhr
in ihn hinein. Das Mädchen und der Vater lachten. Der dreijährige Sohn hatte
die Szene beobachtet und wollte teilnehmen, deshalb fuhr er mit seinem
Laufrad bei voller Geschwindigkeit in das Mädchen und lachte.
Der Vater sitzt mit einer wohlverdienten Flasche Bier vor
dem Fernseher, um das Fußballspiel anzusehen, die Mutter bügelt das letzte
Hemd, bevor sie sich zu ihm setzt. Manchmal murmelt der Vater etwas über das
Spiel in seinen nichtvorhandenen Bart, aber sonst lässt sich außer dem leise
gestellten Fernseher nichts hören. Die Kinder sind bereits im Bett. Die
Mutter: „Unsere Kinder schlafen, wie die Engel!“ Wenn die Kinder so
weitermachen, werden sie genauso inaktiv, wie ihr engelhafter Vater.
Ein kleines Kind im Kinderwagen schreit. Das ist seine
Ausdrucksform. Es hat irgendetwas gesehen und will es haben. Wenn die Eltern
es ihm nicht geben wollen, sagen sie: „Es ist ein bisschen quengelig, es ist
bestimmt müde!“ Sie bringen es zu Bett. Schlafen wird hier zu einer Strafe,
obwohl es doch eigentlich eine Freude sein sollte, sich erholen zu können.
Er war einmal ein ziemlich guter Sportler, gewann
verschiedene, kleinere Wettbewerbe. Aber als er den Sprung zum Berufssportler
nicht schaffte, hörte er mit dem Training auf und wurde selbst Trainer. Heute
steht er, wie auch sein alter Trainer, mit dickem Bauch am Rand und schreit
den Kindern zu, was sie machen sollen. Die Kinder könnten denken: „Werden wir
auch einmal so aussehen, wenn wir so weitertrainieren?“
Ein Kind fragt seinen Vater: „Papi! Warum regnet es?“ –
„Mein lieber Sohn! Wie lang ist die längste Leiter in Großvaters Obstgarten?“
– „Ungefähr zehn Mal so hoch wie ich.“ – „Und wie hoch ist der Himmel?“ –
„Vielleicht hundert Mal.“ – „Nein, tausend Mal!“ – „Oh, so hoch ist der
Himmel!“ – „Siehst du! Und deshalb müssen die Regentropfen herunterspringen,
wenn sie auf den Boden kommen wollen.“ – „Papi! Stört es dich, wenn ich
soviel frage?“ – „Nein, mein Sohn! Du sollst doch etwas lernen! Und wenn du
fleißig lernst, wirst du so klug wie ich.“
Ein Kind kaut Fingernägel. Wenn es klein ist, stört es
das nicht, aber wenn es mit dreizehn oder vierzehn anfängt, sich für Mädchen
zu interessieren, kaut es seine Nägel nur, wenn es allein ist. Ein
Erwachsener schlägt dem Jugendlichen vor, sich vorzustellen, dass ihn immer
jemand beobachtet. Zuerst bastelt der junge Mensch ein paar Kamera-Maketen
aus Papier und stellt sie in seinem Zimmer auf, um sich an den Gedanken zu
gewöhnen. Und nach kurzer Zeit wachsen seine Fingernägel, so dass er sie
schneiden muss. Aber die Kameras hat er jetzt im Kopf und fühlt sich überall
beobachtet.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
In welche Richtung geht die Menschheit
Sie waren gerade vom Baum gestiegen und suchten mit Stöcken und
spitzen Steinen nach essbaren Wurzeln und Knollen, auch halbverfaultes Aas
vertrug ihr Magen. Auf den Bäumen hatte es nur Blätter, Früchte und ein paar
Käfer gegeben. Plötzlich ließ sich ein ohrenbetäubendes Gebrüll vernehmen,
anderswo ein Heulen. Raubtiere! Sie waren gefürchtet und galten als böse
Geister, die beschwichtigt werden mussten.
Der Acker war bestellt und jetzt wartete man auf das geeignete
Wetter. Der Herr des Himmels über Sonne, Mond, und Blitz schickte Regen, um
die Mutter Erde zu befruchten, um die Pflanzen gedeihen zu lassen. Genau wie
der Mann seine Frau befruchtete, woraus dann Kinder entstanden. Oder das
Kalb, das in seinem zweiten Lebensjahr anfing, Milch zu geben. Vor Raubtieren
fürchtete man sich jetzt weniger, weil Mauern gebaut und Hunde gehalten
wurden, sie zu vertreiben. Der Gott des Himmels hatte einen Sohn, den
Oberpriester, den Pharao, den König, den Stärksten oder Klügsten. Ihm gehörte
alles und von ihm hin alles ab. Er führte gegen andere Gruppen oder
Siedlungen Krieg, oder besser gesagt, ließ andere für sich kämpfen, machte
fremde Stämme, die noch ein paar Generationen vorher seine Brüder gewesen
waren, zu seinen Untertanen.
Langsam erwachte der Einzelne, wurde sich bewusst, dass auch er
selbst ein Gott war, wenn die Götter sich schon wie Menschen benahmen. Er
machte sich über sich selbst und seine Hirngespinste lustig. Jeder hatte die
gleichen Rechte. Jeder? Nur die, die schon ein Bewusstsein entwickelt hatten,
oder dazu erzogen worden waren, das war eine Minderheit. Aber es blieb
schwierig, einen Ersatz für Gott und König zu finden. Grundsätze, mit denen
Ich und andere Ichs in eine gemeinsame Richtung gehen konnten. Aber es gab
nur wenige die zur Verteidigung ihres Ichs wie Socrates auch den Giftbecher
ausgetrunken hätten.
Zuerst musste die Frage des Staates gelöst, Grundlagen in Stein
gehauen, Eigentums- und Besitzverhältnisse geregelt werden. Die Gemeinschaft
gestaltete sich zu groß, zu viele verkauften ihr Ich für ein bisschen
Wohlstand und Schutz, nicht einmal Sicherheit, sondern nur Verschonung. Aber
ohne eigene Gedanken entstehen weniger neue Ideen. Die starke Hierarchie
brach den Geist. Das Ich ordnete sich wieder dem Wir unter. Der Kaiser
ersetzte wieder den Gott.
Die Talfahrt sollte noch in tiefere Dunkelheit führen. Selbst die
Kunst, der Ausdruck des Einzelnen erlitt einen Rücktritt, teilweise war sie
sozusagen verboten. Schlechte und gute Geister, die auch nicht weniger
gnadenlos als die Bösen waren, bemächtigten sich der Seele, ein anderes Wort
für den menschlichen Geist oder vielleicht Verstand. Das Diesseits war ein
Jammertal, das eigentliche Leben sollte nach dem Tod beginnen.
Der Moslem bedrängte Europa auf dem Balkan und Mittelmeer,
deshalb musste man lernen und Techniken entwickeln. Erkenntnis macht den
Glauben mürbe. Es gab Leute, die behaupteten, die Erde sei kein Teller,
sondern eine Kugel, die Erde, auf der der Mensch lebe, sei nicht der
Mittelpunkt der Welt. Was für eine Anmaßung! Der Mensch, den Gott zu seinem
Ebenbild geschaffen haben soll, habe irgendwo am Rande des Geschehens seinen
unwürdigen Platz gefunden? Der Zweifel nagte an dem Glauben an eine höhere
Macht, ermöglichte zuerst eine freiere Auffassung des Weltbildes, der
Geldwirtschaft und daraufhin eine Entwicklung des Handels.
Der Einzelne rückte langsam wieder ins Rampenlicht. Es wurde
heller um ihn, er öffnete die Augen und sah. Sollte er seinem Gesicht trauen,
oder sich in seine Höhle zurückziehen? Er wollte nicht mehr nur das Produkt
der Schöpfung sein, sondern sein Geschick selbst bestimmen. Immer größere
Massen eigneten sich Wissen an. Dies war nötig, weil auch die oben erkannten,
dass die Zeit der einfachen Handarbeit zu Ende war. Wollte eine Macht an der
Spitze bleiben, musste sie ihre Untertanen bis zu einem Grade ausbilden.
Damit schaufelte sie sich das eigene Grab. Noch oft sollte es dieser „Elite“
gelingen, die kleinen Leute gegeneinander aufzuhetzen, mit Nationalismus,
Hass gegen Andersdenkende oder –lebende. Zwei Schritten in die Freiheit
folgte einer zurück. Jede Rückwärtsbewegung führte zu Pogromen, Holocaust und
Krieg.
Langsam geht es vorwärts. Religion und anderer Aberglaube werden
verdrängt, Ämter nicht mehr verkauft, sondern nach Verdienst und Ausbildung
mit Gehalt verliehen. Auch von unten kann man, wenn noch mit großen
Schwierigkeiten, nach oben kommen, Schulen sind kostenlos oder für alle
erreichbar. Anderslebende, wie zum Beispiel Homosexuelle, nachdem sie zuerst
mit Gefängnis oder teilweise gar mit dem Tode bestraft, oder als Kranke mit
Elektroschocks oder Medikamenten gequält, oder zur genetischen
Fehlentwicklung abgestempelt worden waren, können in vielen Ländern heiraten
und Kinder adoptieren. Frauen, Asiaten und Afrikaner sind hochrangige
Politiker oder Staatsoberhäupter in den wichtigsten Industriestaaten, auch
wenn einige diese Entwicklung gerne aufhalten würden, weil es ihres Erachtens
zur Zerstörung von Tradition und Kultur führt.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Subscribe to:
Posts (Atom)