Tuesday, 24 November 2015

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Krisen

Krise 1929
Von 1816 bis 1914 bestand ein weltweiter Warenaustausch, der durch den immer größeren Einsatz der Dampfmaschine als Transportmittel noch gefördert und hauptsächlich von den Engländern kontrolliert wurde, die ihre überseeischen Provinzen als Rohstofflager und das europäische Festland als Absatzmarkt benutzten. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges brach dieser Handel zusammen, weil sich alle Länder auf Selbstversorgung einstellten. Dies sollte sich auch nach dem „Großen Krieg“, wie man ihn damals nannte, nicht ändern. Der Wiederaufbau zerstörter Gebäude und erneuter privater Konsum verursachte zuerst ein Beleben der Wirtschaft. Als diese Welle abebbte, floh das Kapital von der Börse in tote Wertträger wie Gold und Gebäude. Die Börse konnte dadurch kurzfristig ihre Funktion als Vermittler zwischen Anlegern und Großprojekten nicht erfüllen. Der Geldfluss und damit die Wirtschaft kamen zu einem Stillstand.

Krise 2008
Nach dem zweiten Weltkrieg begann eine Wiederaufbauarbeit. Kein Krieg zuvor hatte solches Maß an Zerstörung verursacht, wie dieser. Die Versorgung von amerikanischem Dollar in die ganze Welt stellte wieder einen globalisierten Handel mit einem international anerkannten Zahlungsmittel her. Mehrere kleinere Kriege und Proxikriege halfen die überflüssigen Geldmittel aufzusaugen. Die Entwicklung und der Ausbau der Flugtechnik verbesserten den Transport von Mensch und teuren, verderblichen Gütern. Schneller Informationsfluss durch neue Kommunikationstechniken, zuerst Morse über elektrische Kupferdrähte und später Internet, möglich durch Glasfieber, verminderten das Risiko von Überproduktion, optimierten die Versorgung der Märkte mit besserer und billigerer Ware. Der Index an Börsen stieg fast ununterbrochen. Durch dieses Wachstum und diesen Überfluss ließen sich auch nichtproduktive, mit hohen Krediten zu deckende Waren, wie zum Beispiel Wohnungen, Häuser und Bürogebäude, finanzieren. Das Problem ist nur, dass diese Waren einen großen Teil der Einkommen verzehren, weil 20 – 30 Jahre lang Kredite getilgt werden müssen, Bauarbeiter aber nur kurze Zeit, vielleicht ein Jahr, beschäftigt werden und hinter den Zinsen, also Plusgeld, dieses „toten“ Kapitals kein wirklicher Wert oder Produkt steht. Wenn dann staatliche Organisationen den privaten Wohnungsbau auch noch unterstützen, weil sie Familien besser stellen, oder die Verlangsamung der Konjunktur verhindern wollen, wird dieser Industriezweig künstlich lukrativ gemacht, was der produzierenden Industrie das Kapital entzieht. Zudem optimieren wir heute nur noch, was in den letzten 500 Jahren erfunden wurde und es zeigt sich keine Erfindung am Horizont, die die Arbeitswelt so revolutionieren könnte, wie zum Beispiel von der Dampfmaschine bis zur Informationstechnik. Der Mond, Mars oder das Weltall bilden noch keine Zugkraft. Man könnte sich mehr auf die Förderung von Entwicklungsländern verlegen, aber das birgt natürlich die Angst, dass diese dann zu mächtig werden und sich nicht mehr so einfach an der Nase herumführen lassen.

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